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Angst vor Eskalierung der Euro-Schuldenkrise schickt Märkte auf Talfahrt

Veröffentlicht am 03.07.2013, 15:09
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Investing.com – Der Dax baute im Laufe des Vormittags seine Verluste weiter aus und unterschritt vorübergehend sogar die 7.800 Punkte Marke. Zur jetzigen Stunde verbucht der deutsche Leitindex einen Abschlag von 1,36% auf 7.803,10 Punkte. Auch in der zweiten notieren der MDax und der TecDax mit jeweils minus 1,08% und minus 1,11% tief im Rot.  

Wachsende Sorgen vor einem erneuten Aufflammen der Staatsschuldenkrise in der Eurozone, belasten derzeit europaweit die Märkte, nachdem sich die Regierungskrise in Portugal heute deutlich weiter zugespitzt hat. Es wird bereits bezweifelt, dass das Land im Falle von Neuwahlen seine Spar-Verpflichtungen einhalten und Mitte 2014 aus dem Rettungsschirm austreten kann.  

Am Vortag hatte Außenamtsminister CDS-Chef Paulo Portas sein Amt aus Protest gegen die Haushaltspolitik der Koalitionsregierung niedergelegt. Bereits am Montag hatte Finanzminister Vitor Gaspar abgedankt. Er begründete seine Entscheidung damit, dass die Regierung an der Einhaltung der Haushalsziele gescheitert sei. Medienberichten zufolge könnten heute zwei weitere Minister ihren Rücktritt einreichen.  

Die bereits zuvor schon labile Koalitionsregierung droht nach den Rücktritten komplett auseinanderzubrechen. Die Konservativen der Portugiesischen Volkspartei um Portas erwägen nun den Austritt aus der Koalition. Der portugiesische Präsident Anibal Cavaco Silva will sich in den Disput einschalten und sich mit der größten Oppositionspartei der  Sozialisten sowie auch mit anderen politischen Lagern treffen.

Am Sekundärmarkt ist indes die Rendite der zehnjährigen portugiesischen Staatsanleihen auf 7,857% geklettert. Die erhöhte Risikoaversion hat die Rendite der deutschen zehnjährigen Schuldtitel, die als sicherer Hafen gelten, gleichzeitig deutlich nach unten gedrückt. Derzeit liegt der Zins bei 1,660%.

Zudem wartet die Troika auf einen klaren Kompromiss der Athener Regierung zu weiteren Reformen bevor die nächste Hilfstranche in Höhe von 8,1 Mrd. Euro freigegeben werden. Die Experten der Europäischen Zentralbank, der EU-Kommission und des Internationalen Währungsfonds (IWF) bemängeln unzureichende Reformen im Staatssektor, vor allem im Thema Privatisierungen. Medienberichten zufolge könnte der IWF aus dem Hilfsprogramm aussteigen, sollte dieser an der Tragfähigkeit der griechischen Schulden zweifeln. Trotzdem beharrt der griechische Wirtschaftsminister Kostis Hatzidakis weiter auf seine Forderung eines zweiten Schuldenschnittes.  

An den europäischen Aktienmärkten geht es momentan drastisch bergab. Der FTSE 100 verzeichnet ein Minus von 1,43%, der CAC 40 verliert  1,40%, der Ibex 35 sackt um 1,98% ab und der FTSE MIB gibt um 1,59% nach.  

In Frankfurt ist Daimler momentan Spitzenwert im Dax bei einem Plus von 0,90%. Sky Deutschland führt die Gewinnerliste im MDax bei einem Aufschlag von 2,67% an. Topwert im  TecDax ist derzeit QSC. Die Aktie legt um 1,39% zu. Die Flops sind zur jetzigen Stunde die Commerzbank, SGL Carbon und Süss Microtec bei Abschlägen von jeweils 5,28%, 3,41% und 3,65%.  

Am Morgen hatten bereits schwache Vorgaben aus China die Stimmung der Anleger eingetrübt. Der Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex der HSBC konnte zwar im Großen und Ganzen minimal von zuvor 51,2 im Mai auf 51,3 im Juni zulegen, nachdem ein Teil der befragten Unternehmen auf eine leichte Besserung der Geschäftslage deuteten, und somit weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten bleiben, doch ist der Indikator für die Produktion in dieser Branche von 50,9 auf 49,8 Zähler gesunken.  

Auch der Anstieg des Absatzvolumens des Einzelhandels im Euroraum im Mai um 1,0% gegenüber dem Vormonat ließ die Anleger kalt. In der EU verkauften die Einzelhändler 1,2% mehr. Das Absatzvolumen in der Eurozone verhält sich allerdings im Vorjahresvergleich weiter leicht rückläufig. Gegenüber Mai 2012 schrumpfte es um 0,1%. In der EU nahm es dagegen leicht um 0,5% zu.

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