Berlin (Reuters) - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) pocht bei der Strategie der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz (KI) darauf, dass sich diese am Nutzen für den Menschen und die Arbeitswelt orientieren müsse.
Es sei ein "wesentlicher Erfolg" des Arbeitsministeriums, dass die KI-Strategie "kein reines Papier zur Forschungs- und Wirtschaftsförderung" sei, hieß es am Dienstag aus Kreisen des Ministeriums. Vielmehr verfolge die Vorlage, die am Donnerstag bei einer Kabinettsklausur verabschiedet werden soll, einen gemeinwohlorientierten Anspruch. Die "arbeits- und gesellschaftlichen Dimensionen dieser Technologie und die Notwendigkeit ihrer aktiven, sozialen Gestaltung" seien vom Wirtschafts- und Forschungsministerium in der Vergangenheit nicht erkannt worden.
Der Reuters vorliegende Entwurf für den Kabinettsbeschluss sieht unter anderem vor, im Arbeitsministerium ein neues "KI-Observatorium" einzurichten. Dieses solle "insbesondere die Veränderungen in der Arbeitswelt, aber auch gesellschaftliche Wechselwirkungen in den Blick" nehmen. Ein "Zukunftsfonds Digitale Arbeit und Gesellschaft" soll als "ein bundesweites Kompetenzzentrum" gestaltet werden, "das übergreifende Maßnahmen im Bereich der partizipativen sozialen Technikgestaltung in der Breite organisiert, unterstützt und fördert".
Die Bundesregierung will laut Kabinettsvorlage bis einschließlich 2025 etwa drei Milliarden Euro für die Umsetzung ihrer KI-Strategie zur Verfügung stellen. "Die Hebelwirkung dieses Engagements auf Wirtschaft, Wissenschaft und Länder wird mindestens zur Verdoppelung dieser Mittel führen", heißt es in der Vorlage, über die bereits das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet hatte. Die bestehenden Kompetenzzentren für KI-Forschung sollen "zu einem nationalen Netzwerk von mindestens zwölf Zentren und Anwendungshubs" ausgebaut werden. Mit "mindestens 100 zusätzlichen neuen Professuren" solle eine breite Verankerung der KI an Hochschulen abgesichert werden.