(Neu: Xetra-Schlusskurse, Stimmen von JPMorgan und der NordLB)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ThyssenKrupp haben die Zahlenvorlage am Freitag mit deutlichen Gewinnen honoriert. Die bereits fester in den Handel gestarteten Aktien schlossen 5,11 Prozent höher bei 16,450 Euro und waren damit eine Stütze für den Dax, der sich dennoch mit einem moderaten Minus ins Wochenende verabschiedete.
Der angeschlagene Industriekonzern hatte im vergangenen Quartal trotz der sich eintrübenden Wirtschaftslage und anhaltender Probleme in den neuen Stahlwerken in Übersee die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 109 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Essen mitteilte. Das war zwar nur noch die Hälfte des Vorjahresergebnisses, danach war ThyssenKrupp aber tief in die roten Zahlen gerutscht. Nun profitierte der Konzern vom Verkauf der Eisengießerei Waupaca in den USA, der zu einem Sondergewinn führte.
BÖRSIANER LOBEN GEWINNENTWICKLUNG
Von Händlerseite hieß es, dass die Zahlen besser als erwartet ausgefallen seien. Der um Sondereffekte bereinigte operative Quartalsgewinn (EBIT) aus dem fortzuführenden Geschäft war zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 80 Prozent eingebrochen. Allerdings hatten Analysten mit einem noch schlechteren Ergebnis gerechnet. Zudem bestätigte ThyssenKrupp den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011/12. Ein Börsianer verwies auch auf Aussagen des Unternehmens, dass es 'reges Interesse' an der zum Verkauf stehenden Sparte Steel America gebe.
Der Konzern habe in allen Sparten außer Steel Americas besser als von ihm und vom Markt erwartet abgeschnitten, lobte Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel. Insbesondere Steel Europe und das Geschäft mit Aufzügen hätten positiv überrascht. Zudem traue ThyssenKrupp dem europäischen Stahlgeschäft im vierten Quartal ein EBIT auf Vorjahresniveau zu, während er hier bisher von einem Verlust ausgegangen sei. Daher sieht der Experte zehn Prozent Aufwärtspotenzial für seine Schätzung des operativen Jahresgewinns.
DZ BANK: AUCH BESTÄTIGTER AUSBLICK POSITIV
Auch Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank nannte die Zahlen von ThyssenKrupp eine positive Überraschung. Der trotz der konjunkturellen Unsicherheiten bestätigte Jahresausblick fand ebenso sein Lob - hier hätten einige Marktteilnehmer mit einer Prognosesenkung gerechnet. Analyst Alessandro Abate von JPMorgan zielte neben der positiven Überraschung beim EBIT auf die stärker als erwartet gesunkene Nettoverschuldung ab. Zum bestätigten operativen Ausblick auf das Geschäftsjahr merkte er an, dass die Ziele für das letzte Viertel gemischt aussähen. Dies sei aber schon zuvor erwartet worden.
Holger Fechner von der NordLB stufte die Aktien nach den Zahlen aber von 'Halten' auf 'Verkaufen' ab und senkte das Kursziel von 15,00 auf 12,50 Euro. Trotz seines Lobes für die operativen Kennziffern begründete er dies mit den sich eintrübenden konjunkturellen Aussichten, die in fast allen Geschäftsbereichen zu rückläufigen Auftragseingängen geführt hätten. Zudem zeichne sich bei Steel Americas weiterhin keine Lösung ab - der erzielbare Preis könne deshalb im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld geringer als erhofft ausfallen./gl/tih/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ThyssenKrupp
Der angeschlagene Industriekonzern hatte im vergangenen Quartal trotz der sich eintrübenden Wirtschaftslage und anhaltender Probleme in den neuen Stahlwerken in Übersee die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 109 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Essen mitteilte. Das war zwar nur noch die Hälfte des Vorjahresergebnisses, danach war ThyssenKrupp aber tief in die roten Zahlen gerutscht. Nun profitierte der Konzern vom Verkauf der Eisengießerei Waupaca in den USA, der zu einem Sondergewinn führte.
BÖRSIANER LOBEN GEWINNENTWICKLUNG
Von Händlerseite hieß es, dass die Zahlen besser als erwartet ausgefallen seien. Der um Sondereffekte bereinigte operative Quartalsgewinn (EBIT) aus dem fortzuführenden Geschäft war zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 80 Prozent eingebrochen. Allerdings hatten Analysten mit einem noch schlechteren Ergebnis gerechnet. Zudem bestätigte ThyssenKrupp den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011/12. Ein Börsianer verwies auch auf Aussagen des Unternehmens, dass es 'reges Interesse' an der zum Verkauf stehenden Sparte Steel America gebe.
Der Konzern habe in allen Sparten außer Steel Americas besser als von ihm und vom Markt erwartet abgeschnitten, lobte Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel. Insbesondere Steel Europe und das Geschäft mit Aufzügen hätten positiv überrascht. Zudem traue ThyssenKrupp dem europäischen Stahlgeschäft im vierten Quartal ein EBIT auf Vorjahresniveau zu, während er hier bisher von einem Verlust ausgegangen sei. Daher sieht der Experte zehn Prozent Aufwärtspotenzial für seine Schätzung des operativen Jahresgewinns.
DZ BANK: AUCH BESTÄTIGTER AUSBLICK POSITIV
Auch Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank nannte die Zahlen von ThyssenKrupp eine positive Überraschung. Der trotz der konjunkturellen Unsicherheiten bestätigte Jahresausblick fand ebenso sein Lob - hier hätten einige Marktteilnehmer mit einer Prognosesenkung gerechnet. Analyst Alessandro Abate von JPMorgan zielte neben der positiven Überraschung beim EBIT auf die stärker als erwartet gesunkene Nettoverschuldung ab. Zum bestätigten operativen Ausblick auf das Geschäftsjahr merkte er an, dass die Ziele für das letzte Viertel gemischt aussähen. Dies sei aber schon zuvor erwartet worden.
Holger Fechner von der NordLB stufte die Aktien nach den Zahlen aber von 'Halten' auf 'Verkaufen' ab und senkte das Kursziel von 15,00 auf 12,50 Euro. Trotz seines Lobes für die operativen Kennziffern begründete er dies mit den sich eintrübenden konjunkturellen Aussichten, die in fast allen Geschäftsbereichen zu rückläufigen Auftragseingängen geführt hätten. Zudem zeichne sich bei Steel Americas weiterhin keine Lösung ab - der erzielbare Preis könne deshalb im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld geringer als erhofft ausfallen./gl/tih/he