ZÜRICH/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Devisenreserven der Schweizer Nationalbank SNB haben einen neuen Rekordstand erreicht: Ende September lagen sie bei 429,3 Milliarden Franken, wie die SNB am Freitag in Zürich mitteilte. Binnen Monatsfrist ergibt sich ein Anstieg um 8,5 Milliarden Franken. Verglichen mit der Entwicklung in den vorherigen Monaten ist das ein geringer Anstieg. In diesem Jahr hatte sich der größte Zuwachs mit etwa 68 Milliarden Euro von April auf Mai ergeben.
Trotz der zuletzt schwächeren Ausweitung der Reserven liegt das Niveau sehr hoch. Im Verhältnis zur jährlichen Wirtschaftsleistung der Schweiz ergibt sich eine Quote von rund 70 Prozent. In dieser relativen Betrachtung übertrumpft das Alpenland selbst China - das Land mit den weltweit größten Devisenreserven. Dort betragen die Währungsreserven etwa 45 Prozent der Wirtschaftsleitung. Vor der Euro-Schuldenkrise im Jahr 2008 hatten die Reserven der Schweiz recht konstant bei etwa 50 Milliarden Franken gelegen - ein Bruchteil des aktuellen Werts.
Ein wichtiger Grund für die zuletzt geringeren Interventionen der SNB dürfte die Entspannung in der europäischen Schuldenkrise sein. Wegen des zuvor massiven Zulaufs der Investoren in den Franken, der als 'sicherer Hafen' gilt, hatte die SNB vor gut einem Jahr eine Obergrenze für den Frankenkurs festgesetzt, um die eigene Exportwirtschaft zu schützen und eine Deflation zu vermeiden. Umgekehrt ergibt sich für den Eurokurs eine Untergrenze von 1,20 Franken je Euro. Nachdem die SNB lange nur moderat am Devisenmarkt intervenieren musste, um die Grenze zu verteidigen, stiegen die Käufe im Frühjahr 2012 massiv an. Ausschlaggebend war die drohende Eskalation der Krise im Währungsraum.
Seit der Ankündigung der Europäischen Notenbank (EZB), den Fortbestand des Währungsraums unter allen Umständen zu sichern, hat sich die Krise im Euroraum aber deutlich entspannt. Dementsprechend verminderte sich der Aufwertungsdruck auf den Franken. In der Folge konnte sich die Schweizer Währung seit Anfang September, als die EZB ihr neues Anleiheprogramm OMT vorstellte, von der festgezurrten Euro-Grenze zum Franken lösen. Derzeit kostet ein Euro gut 1,21 Franken./bgf/jsl
Trotz der zuletzt schwächeren Ausweitung der Reserven liegt das Niveau sehr hoch. Im Verhältnis zur jährlichen Wirtschaftsleistung der Schweiz ergibt sich eine Quote von rund 70 Prozent. In dieser relativen Betrachtung übertrumpft das Alpenland selbst China - das Land mit den weltweit größten Devisenreserven. Dort betragen die Währungsreserven etwa 45 Prozent der Wirtschaftsleitung. Vor der Euro-Schuldenkrise im Jahr 2008 hatten die Reserven der Schweiz recht konstant bei etwa 50 Milliarden Franken gelegen - ein Bruchteil des aktuellen Werts.
Ein wichtiger Grund für die zuletzt geringeren Interventionen der SNB dürfte die Entspannung in der europäischen Schuldenkrise sein. Wegen des zuvor massiven Zulaufs der Investoren in den Franken, der als 'sicherer Hafen' gilt, hatte die SNB vor gut einem Jahr eine Obergrenze für den Frankenkurs festgesetzt, um die eigene Exportwirtschaft zu schützen und eine Deflation zu vermeiden. Umgekehrt ergibt sich für den Eurokurs eine Untergrenze von 1,20 Franken je Euro. Nachdem die SNB lange nur moderat am Devisenmarkt intervenieren musste, um die Grenze zu verteidigen, stiegen die Käufe im Frühjahr 2012 massiv an. Ausschlaggebend war die drohende Eskalation der Krise im Währungsraum.
Seit der Ankündigung der Europäischen Notenbank (EZB), den Fortbestand des Währungsraums unter allen Umständen zu sichern, hat sich die Krise im Euroraum aber deutlich entspannt. Dementsprechend verminderte sich der Aufwertungsdruck auf den Franken. In der Folge konnte sich die Schweizer Währung seit Anfang September, als die EZB ihr neues Anleiheprogramm OMT vorstellte, von der festgezurrten Euro-Grenze zum Franken lösen. Derzeit kostet ein Euro gut 1,21 Franken./bgf/jsl