DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Kräftig klingelnde Kassen bei Media Markt und Saturn in Deutschland, aber kleinere Geschenke in den Krisenländern Europas: Der Handelsriese Metro hat im Weihnachtsgeschäft 2012 trotz Preissenkungen nur ein kleines Umsatzplus erzielt. Der größte deutsche Handelskonzern will in den Krisenzeiten weiter aggressiv um die Gunst der Konsumenten werben. Beim verlustreichen China-Abenteuer von Media-Saturn zieht Metro-Chef Olaf Koch nach zwei Jahren aber die Reißleine. Europas führende Elektronikketten werden sich aus dem risikoreichen chinesischen Markt zurückziehen.
Die Metro-Stammaktie war am Mittwoch mit einem Plus von mehr als 3 Prozent am Vormittag einer der stärksten Werte im MDax. Am Nachmittag rutschte das Papier dann ins Minus.
IM VIERTEN QUARTAL AUF DER STELLE
Im wichtigen vierten Quartal kam der Handelsriese letztlich nicht recht von der Stelle. Der Umsatz stieg in den letzten drei Monaten 2012 um 0,5 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro, teilte die Metro AG am Mittwoch mit. Auch im Gesamtjahr waren keine großen Sprünge drin, der Konzernumsatz stieg leicht um 1,2 Prozent auf 66,7 Milliarden Euro.
Die Metro hat 2012 voraussichtlich einen Ergebnisrückgang verzeichnet: Der Vorstand bestätigte seine im Oktober gesenkte Prognose. Danach wird das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis 2012 bei rund zwei Milliarden Euro liegen (2011: 2,37 Mrd Euro). Wie viel der Handelsriese operativ und unter dem Strich verdiente, wird bei der Bilanzvorlage im März bekanntgegeben.
MEDIA-SATURN LEGT IN DEUTSCHLAND WIEDER FLÄCHENBEREINIGT ZU
Mit Preissenkungen, veränderten Sortimenten, dem Ausbau des Online-Geschäfts und neuen Serviceangeboten gewinnt die Metro laut Vorstandschef Koch in vielen Ländern Marktanteile. Der Konzern habe im schwierigen Jahr 2012 bereits deutliche Fortschritte gemacht.
So wuchs Media-Saturn in Deutschland erstmals seit dem Jahr 2009 auf vergleichbarer Verkaufsfläche. Im vierten Quartal betrug das flächenbereinigte Umsatzplus hierzulande dank gefragter Tablet-PCs, Smartphones und Fernseher mehr als drei Prozent. In Südeuropa lief es aber schlechter. Mit einem Umsatzplus von letztlich 1,3 Prozent war Media-Saturn im Weihnachtsgeschäft beste Metro-Tochter. Dagegen sank der Quartalsumsatz der Warenhaustochter Kaufhof um 2,9 Prozent.
KONSUMFLAUTE TRIFFT METRO IN SÜDEUROPA
Zu schaffen macht der Metro vor allem die flaue Konsumstimmung. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in Südeuropa und Sparprogrammen in vielen von der Staatsschuldenkrise betroffenen Ländern halten sich dort die Verbraucher zurück. Im vierten Quartal hätten sich die Marktbedingungen noch einmal verschärft, erklärte der Vorstandschef.
Bei den Investitionen will Metro Prioritäten setzen. Für die Supermarkttochter Real wurde vor kurzem der Verkauf des Osteuropa-Geschäftes an den französischen Konkurrenten Auchan bekanntgegeben. Kaufhof gehört schon seit Jahren nicht mehr zum Kerngeschäft.
Die Metro hatte 2012 umfangreich die Preise gesenkt, um die Geschäfte anzukurbeln. Allein bei Media-Saturn betrug das Volumen in den ersten neun Monaten 2012 etwa 120 Millionen Euro.
RÜCKZUG VON MEDIA MARKT IN CHINA
Zum Rückzug bläst der Konzern jetzt bei Media Markt in China. Die Elektronikkette war 2010 dort mit großen Hoffnungen gestartet. Der damalige Metro-Chef Eckhard Cordes sah damals ein Potenzial von über hundert Märkten in dem Land. Eröffnet hatte Media Markt in einer zwei jährigen Testphase dann sieben Filialen. Die Elektronikkette trifft in China auf starke lokale Konkurrenz. Das jetzt beschlossene Aus kommt für viele nicht überraschend. Media-Saturn-Mitgesellschafter Erich Kellerhals hatte bereits Ende letzten Jahres bekannt gegeben, nicht mehr in China mitmischen zu wollen und der Metro mangelnde Investitionsbereitschaft vorgeworfen. Mit dem Milliardär liegt die Metro seit Jahren im Clinch.
Ob die Media Märkte in China nun verkauft oder geschlossen werden, muss der Düsseldorfer Konzern mit seinem chinesischen Partner Foxconn beraten. In jedem Fall wurde bilanzielle Vorsorge getroffen. Für Media Markt in China arbeiten laut Branchenkreisen etwa 1.000 Mitarbeiter. Präsent bleibt die Metro weiterhin in China mit den gleichnamigen Großhandelsmärkten für Gewerbetreibende, von denen es derzeit 58 in dem Land gibt. /vd/she
Die Metro-Stammaktie war am Mittwoch mit einem Plus von mehr als 3 Prozent am Vormittag einer der stärksten Werte im MDax
IM VIERTEN QUARTAL AUF DER STELLE
Im wichtigen vierten Quartal kam der Handelsriese letztlich nicht recht von der Stelle. Der Umsatz stieg in den letzten drei Monaten 2012 um 0,5 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro, teilte die Metro AG am Mittwoch mit. Auch im Gesamtjahr waren keine großen Sprünge drin, der Konzernumsatz stieg leicht um 1,2 Prozent auf 66,7 Milliarden Euro.
Die Metro hat 2012 voraussichtlich einen Ergebnisrückgang verzeichnet: Der Vorstand bestätigte seine im Oktober gesenkte Prognose. Danach wird das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis 2012 bei rund zwei Milliarden Euro liegen (2011: 2,37 Mrd Euro). Wie viel der Handelsriese operativ und unter dem Strich verdiente, wird bei der Bilanzvorlage im März bekanntgegeben.
MEDIA-SATURN LEGT IN DEUTSCHLAND WIEDER FLÄCHENBEREINIGT ZU
Mit Preissenkungen, veränderten Sortimenten, dem Ausbau des Online-Geschäfts und neuen Serviceangeboten gewinnt die Metro laut Vorstandschef Koch in vielen Ländern Marktanteile. Der Konzern habe im schwierigen Jahr 2012 bereits deutliche Fortschritte gemacht.
So wuchs Media-Saturn in Deutschland erstmals seit dem Jahr 2009 auf vergleichbarer Verkaufsfläche. Im vierten Quartal betrug das flächenbereinigte Umsatzplus hierzulande dank gefragter Tablet-PCs, Smartphones und Fernseher mehr als drei Prozent. In Südeuropa lief es aber schlechter. Mit einem Umsatzplus von letztlich 1,3 Prozent war Media-Saturn im Weihnachtsgeschäft beste Metro-Tochter. Dagegen sank der Quartalsumsatz der Warenhaustochter Kaufhof um 2,9 Prozent.
KONSUMFLAUTE TRIFFT METRO IN SÜDEUROPA
Zu schaffen macht der Metro vor allem die flaue Konsumstimmung. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in Südeuropa und Sparprogrammen in vielen von der Staatsschuldenkrise betroffenen Ländern halten sich dort die Verbraucher zurück. Im vierten Quartal hätten sich die Marktbedingungen noch einmal verschärft, erklärte der Vorstandschef.
Bei den Investitionen will Metro Prioritäten setzen. Für die Supermarkttochter Real wurde vor kurzem der Verkauf des Osteuropa-Geschäftes an den französischen Konkurrenten Auchan bekanntgegeben. Kaufhof gehört schon seit Jahren nicht mehr zum Kerngeschäft.
Die Metro hatte 2012 umfangreich die Preise gesenkt, um die Geschäfte anzukurbeln. Allein bei Media-Saturn betrug das Volumen in den ersten neun Monaten 2012 etwa 120 Millionen Euro.
RÜCKZUG VON MEDIA MARKT IN CHINA
Zum Rückzug bläst der Konzern jetzt bei Media Markt in China. Die Elektronikkette war 2010 dort mit großen Hoffnungen gestartet. Der damalige Metro-Chef Eckhard Cordes sah damals ein Potenzial von über hundert Märkten in dem Land. Eröffnet hatte Media Markt in einer zwei jährigen Testphase dann sieben Filialen. Die Elektronikkette trifft in China auf starke lokale Konkurrenz. Das jetzt beschlossene Aus kommt für viele nicht überraschend. Media-Saturn-Mitgesellschafter Erich Kellerhals hatte bereits Ende letzten Jahres bekannt gegeben, nicht mehr in China mitmischen zu wollen und der Metro mangelnde Investitionsbereitschaft vorgeworfen. Mit dem Milliardär liegt die Metro seit Jahren im Clinch.
Ob die Media Märkte in China nun verkauft oder geschlossen werden, muss der Düsseldorfer Konzern mit seinem chinesischen Partner Foxconn beraten. In jedem Fall wurde bilanzielle Vorsorge getroffen. Für Media Markt in China arbeiten laut Branchenkreisen etwa 1.000 Mitarbeiter. Präsent bleibt die Metro weiterhin in China mit den gleichnamigen Großhandelsmärkten für Gewerbetreibende, von denen es derzeit 58 in dem Land gibt. /vd/she