FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf ihrem Sanierungskurs fliegt die Lufthansa weiter mit Schub voran. Im kommenden Jahr will Europas größter Luftverkehrskonzern in seinen Jets eine zusätzliche Klasse anbieten, wie Lufthansa-Chef Christoph Franz im Interview mit der 'Süddeutschen Zeitung' (Montag) ankündigte. Als viertes Segment soll die 'Premium Economy' zwischen den bisherigen Standardsitzen und der aufgewerteten Business Class eingebaut werden. Unberührt davon bleibt die auf etwa drei Vierteln der Langstrecke angebotene First Class.
Ungelöst bleiben juristische Probleme der Airline, die regelmäßig von Streiks auch bei ihren Dienstleistern getroffen wird. Lufthansa scheiterte gemeinsam mit Air Berlin und dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport AG am Montag mit einer Millionen-Klage gegen die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF). Die Spartengewerkschaft muss für den Frankfurter Vorfeldstreik aus dem Vorjahr, bei dem rund 1700 Flüge ausgefallen waren, keinen Schadensersatz leisten, entschied das Arbeitsgericht Frankfurt in erster Instanz. Die Berufung wurde aber zugelassen.
'Dieser Streik war weder unverhältnismäßig noch hat er die Arbeitskampfparität verletzt', erklärte der Arbeitsrichter zur Urteilsbegründung. Je nach Zählweise hätten wegen der Gegenmaßnahmen der bestreikten Fraport 86 bis 90 Prozent des geplanten Flugverkehrs stattgefunden. Das Gemeinwohl sei bei dieser hohen Auffangquote nicht bedroht gewesen. Den Airlines stehe kein eigener Anspruch auf Schadensersatz zu, weil sie nicht direkt bestreikt wurden. 'Auswirkungen auf Dritte hatte die Gewerkschaft gar nicht in der Hand', so der Richter.
Lufthansa-Chef Franz bestätigte im Interview den bereits kolportierten Abgang von Personalvorstand Stefan Lauer. Der Manager werde das Unternehmen Mitte 2013 nach 16 Jahren verlassen. Dem 'Spiegel' zufolge sollen zwei neue Manager an seine Stelle treten, so dass der Vorstand von vier auf fünf Personen anwachsen würde.
Die neue Komfortklasse in der Kabine geht laut Lufthansa auf Kundenwünsche zurück. 'Künftig können unsere Kunden entscheiden, ob sie allein auf den Preis achten wollen oder auch auf den Komfort', sagte Franz. 'Im Frühjahr 2014 werden wir den neuen Sitz vorstellen und dann auch mit der Umrüstung unserer Flotte beginnen.' Pro Flugzeug würden rund zehn Prozent der Sitze in der neuen Klasse angeboten. Der Preis werde näher an der Economy sein als an der Business Class.
Lufthansa hatte bislang einen solchen Schritt gescheut, weil der Konzern befürchtete, dass zu viele Passagiere aus der profitablen Business-Class abwandern. Nun scheint die Hoffnung auf 'Aufsteiger' aus der Economy diese Bedenken zu überflügeln. Lufthansa ist dabei keineswegs Vorreiter: Zahlreiche andere Gesellschaften, darunter die europäischen Wettbewerber Air France/KLM und British Airways, bieten bereits seit längerem eine Zwischenklasse an./ceb/stw/DP/jha
Ungelöst bleiben juristische Probleme der Airline, die regelmäßig von Streiks auch bei ihren Dienstleistern getroffen wird. Lufthansa scheiterte gemeinsam mit Air Berlin
'Dieser Streik war weder unverhältnismäßig noch hat er die Arbeitskampfparität verletzt', erklärte der Arbeitsrichter zur Urteilsbegründung. Je nach Zählweise hätten wegen der Gegenmaßnahmen der bestreikten Fraport 86 bis 90 Prozent des geplanten Flugverkehrs stattgefunden. Das Gemeinwohl sei bei dieser hohen Auffangquote nicht bedroht gewesen. Den Airlines stehe kein eigener Anspruch auf Schadensersatz zu, weil sie nicht direkt bestreikt wurden. 'Auswirkungen auf Dritte hatte die Gewerkschaft gar nicht in der Hand', so der Richter.
Lufthansa-Chef Franz bestätigte im Interview den bereits kolportierten Abgang von Personalvorstand Stefan Lauer. Der Manager werde das Unternehmen Mitte 2013 nach 16 Jahren verlassen. Dem 'Spiegel' zufolge sollen zwei neue Manager an seine Stelle treten, so dass der Vorstand von vier auf fünf Personen anwachsen würde.
Die neue Komfortklasse in der Kabine geht laut Lufthansa auf Kundenwünsche zurück. 'Künftig können unsere Kunden entscheiden, ob sie allein auf den Preis achten wollen oder auch auf den Komfort', sagte Franz. 'Im Frühjahr 2014 werden wir den neuen Sitz vorstellen und dann auch mit der Umrüstung unserer Flotte beginnen.' Pro Flugzeug würden rund zehn Prozent der Sitze in der neuen Klasse angeboten. Der Preis werde näher an der Economy sein als an der Business Class.
Lufthansa hatte bislang einen solchen Schritt gescheut, weil der Konzern befürchtete, dass zu viele Passagiere aus der profitablen Business-Class abwandern. Nun scheint die Hoffnung auf 'Aufsteiger' aus der Economy diese Bedenken zu überflügeln. Lufthansa ist dabei keineswegs Vorreiter: Zahlreiche andere Gesellschaften, darunter die europäischen Wettbewerber Air France/KLM und British Airways, bieten bereits seit längerem eine Zwischenklasse an./ceb/stw/DP/jha