NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch deutlich gestiegen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 65,88 US-Dollar. Das waren 83 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,02 Dollar auf 58,85 Dollar.
Für deutlichen Auftrieb sorgten Lagerdaten des amerikanischen Öl- und Gasverbands API. Nach Zahlen vom Dienstagabend sind die landesweiten Rohölvorräte in der vergangenen Woche kräftig gefallen. Dies kann ein Zeichen für eine höhere Nachfrage oder ein fallendes Angebot sein. Die Ölpreise profitierten dadurch.
Seit einigen Wochen wirken auf die Ölpreise sowohl Faktoren, die entweder für höhere oder für niedrigere Preise sprechen können. Zur ersten Gruppe zählen die politischen Spannungen zwischen den USA und Iran, die die Lage in der ölreichen Region im persischen Golf unsicherer machen. So hat US-Präsident Trump dem Iran mit "teilweiser Auslöschung" gedroht, sollte dieser Ziele und Interessen der USA in der Region angreifen.
Auf fallende Preise deutet dagegen der Handelsdisput zwischen den USA und China hin, weil mit jeder Eskalation die globale Konjunktur und damit die Rohölnachfrage zu leiden droht.
Der Blick richtet sich zudem auf die Sitzung "OPEC+"in der kommenden Woche. In der "Opec+" haben sich die Länder der Organisation erdölexortierender Länder (Opec) und andere Ölförderländer wie Russland zusammengetan, um die Ölförderung zu beschränken. "Eine Verlängerung des Kürzungsabkommens um weitere sechs Monate scheint beschlossene Sache zu sein", kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank (DE:CBKG).