Facebook (NASDAQ:FB) (WKN:A1JWVX) setzt auf eine neue Virtual Reality (VR)-Welt, die das Unternehmen entwickelt, um den Markt zu beleben, mit der Idee, dass VR-Brillen eines Tages Smartphones ersetzen werden. Doch während der Social-Media-Riese eine große Vision hat, waren die bisherigen Erfahrungen mit VR-Headsets nicht von Erfolg gekrönt.
Anfang dieses Monats präsentierte Facebooks VR-Abteilung Oculus Horizon, eine neue soziale VR-Welt, die im nächsten Jahr für die Kunden der Oculus Quest und Rift VR-Headsets verfügbar sein wird. Mit allem, was das Unternehmen seit der Übernahme von Oculus im März 2014 für 2 Mrd. US-Dollar gelernt hat, schuf es einen virtuellen Bereich, in dem Menschen neue Orte erkunden, Spiele spielen, Communities erstellen und mit den anderen Nutzern interagieren können. Die Oculus-Nutzer erstellen einen Avatar und greifen dann auf Spiele und Erfahrungen zu, die Facebook für diese neue virtuelle Welt erstellt. Die Oculus-Kunden sind auch in der Lage, ihre eigenen Welten zu erstellen, ohne Programmierkenntnisse zu benötigen.
Facebook will den Verbrauchern einen Grund geben, eine VR-Brille zu kaufen Der Gedanke dahinter ist es, den Verbrauchern vorerst einen Grund zu geben, mehrere hundert US-Dollar für Virtual Reality-Headsets auszugeben.
Ohne eine Killer-App ist es dem VR-Brillenmarkt nicht gelungen voranzukommen. Facebook und andere Technologieunternehmen setzen auf Augmented Reality (AR), bei dem reale Orte mit digitalen Bildern und Videos verschmolzen werden, um das zukünftige Wachstum voranzutreiben.
Der kombinierte AR- und VR-Markt ist derzeit klein, wird jedoch in den kommenden Jahren voraussichtlich durch die Decke gehen. Laut Allied Market Research lag der globale Augmented- und Virtual Reality-Markt 2017 bei 11,35 Mrd. US-Dollar. Es wird erwartet, dass er bis 2025 571,42 Mrd. US-Dollar erreichen wird, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 63,3 % entspricht. Die Gaming-Branche, insbesondere Mobile Gaming, wird ein großer Wachstumstreiber sein.
Die Vision von Facebook geht über eine virtuelle Welt hinaus Facebook hat für Horizon eine viel größere Vision als die Schaffung einer virtuellen Welt, in der man nur interagieren und Spiele spielen kann. Der Gedanke dahinter ist es, schließlich “LiveMaps” zu erstellen, die auf den bereits bestehenden Karten beruhen und dem Nutzer in Echtzeit die relevanten Daten über einen physischen Standort liefern.
Ein Nutzer könnte über ein Restaurant stolpern und die gesamte Speisekarte einsehen, eine Reservierung vornehmen oder eine Bestellung direkt aus der Brille aufgeben. Das Kinoprogramm könnte eingeblendet werden, wenn eine Person in der Nähe eines Kinos ist, oder weitere Informationen könnten über ein Objekt erscheinen, wenn jemand durch ein Museum geht. Vergiss Videokonferenzen: In der AR/VR-Welt von Facebook kommunizieren die Nutzer mit einem Hologramm der Person am anderen Ende des Telefons.
Horizon und LiveMaps sind die jüngsten Schritte von Facebook, den VR-Markt anzukurbeln, doch es könnte noch mehr passieren. Vor kurzem tauchte ein Bericht auf, dass Facebook sich mit der Luxottica Group, der Muttergesellschaft von Ray-Ban, zusammenschloss, um Augmented-Reality-Brillen mit dem Codenamen Orion zu entwickeln, die zwischen 2023 und 2025 fertig sein werden. Die Nutzer werden in der Lage sein, Telefonate zu führen, auf Informationen über einen Ort zuzugreifen und einen Live-Stream von der Brille zu empfangen, von dem Facebook und Ray-Ban hoffen, dass er eines Tages Smartphones ersetzen wird.
Kann Facebook liefern? Facebook hat große Ambitionen in den AR- und VR-Märkten. Doch wenn die Geschichte eine Orientierungshilfe ist, kann es schwierig werden. Als Facebook Oculus erwarb, dachte das Unternehmen, es stehe kurz davor, die nächste große Sache in der Technologie zu besitzen. Oculus stellt immer noch High-Tech-VR-Brillen her, doch das Unternehmen hat die Kosten noch nicht gerechtfertigt. Damit Facebook diesmal erfolgreich sein kann, muss das Unternehmen etwas schaffen, das so überzeugend ist, dass die Leute nicht zweimal darüber nachdenken müssen, Geld dafür auszugeben.
Das Unternehmen muss auch die Verbraucher davon überzeugen, dass sie Facebook vertrauen können. Der Cambridge Analytica-Skandal, der im März 2018 ausbrach, schadete dem Ruf des Social-Media-Riesen. Dieser Fall ergab, dass das inzwischen nicht mehr bestehende Analyseunternehmen auf die Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern zugriff, ohne den Erlaubnis der Nutzer dazu erhalten zu haben. Seitdem hat Facebook weitere Datenschutzverletzungen und Skandale erlebt, und gerade erst hat das Unternehmen sich bereit erklärt, der Federal Trade Commission eine Rekordstrafe von 5 Mrd. US-Dollar zu zahlen.
Wenn Horizon erfolgreich sein soll, dürfen die Verbraucher nicht befürchten, dass die Werbetreibenden, Interessengruppen oder jemand anders auf ihre Daten oder ihren Standort zugreifen können. Das kann eine große Herausforderung für Facebook sein, denn das Unternehmen steht vor Aufrufen aus der ganzen Welt, mehr zum Schutz der Privatsphäre von mehr als 2,4 Mrd. aktiven monatlichen Nutzern zu tun.
Randi Zuckerberg, ehemalige Direktorin für Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook und Schwester von dessen CEO Mark Zuckerberg, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
Dieser Artikel wurde von Donna Fuscaldo auf Englisch verfasst und am 11.10.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Facebook.
Motley Fool Deutschland 2019