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GESAMT-ROUNDUP: Verbraucherstimmung steigt auf höchsten Stand seit sechs Jahren

Veröffentlicht am 25.09.2013, 14:20
NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland ist so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr. 'Damit sind die Chancen weiter gestiegen, dass sich der moderate Aufwärtstrend, der seit Anfang dieses Jahres zu verzeichnen ist, auch in den kommenden Monaten fortsetzen kann', teilte das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mit. Doch das könnte sich auch ändern, warnt Konsumforscher Rolf Bürkl - je nachdem, welche Regierungskoalition künftig ans Ruder kommt und ob die Bürger dann Steuerbelastungen fürchten müssten.

Derzeit sind auch die Betriebe optimistisch, wie der Ifo-Geschäftsklimaindex am Vortag gezeigt hat. Er war zum fünften Mal in Folge auf den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren gestiegen. Dennoch warnte das DIW am Mittwoch vor einem Abflauen der Konjunktur.

Die Konsumenten blicken derzeit allerdings ausgesprochen positiv in die Zukunft. So gehen sie davon aus, dass die Konjunktur in den kommenden Monaten an Fahrt gewinnt. 'Es häufen sich die Signale, dass sich die deutsche Wirtschaft wieder etwas dynamischer entwickeln wird', erläuterte Bürkl. Auch gingen die Bürger 'geradezu euphorisch' shoppen. Lediglich die Einkommenserwartung sank im September - auf sehr hohem Niveau - zum zweiten Mal in Folge, vermutlich aufgrund der stark gestiegenen Lebensmittelpreise.

Der Konsumklimaindex für Oktober kletterte um 0,1 Zähler auf 7,1 Punkte. Die GfK bestätigte daraufhin ihre Prognose, dass der private Konsum in Deutschland 2013 real um etwa ein Prozent zunehmen werde. 'Steigende Beschäftigung sowie stabile Arbeitslosenzahlen in Verbindung mit realen Einkommenszuwächsen der Beschäftigten sind die wichtigsten Gründe für die positive Binnenkonjunktur', hieß es.

Diese positiven Rahmenbedingungen seien auch die Gegengewichte zur Verunsicherung, die im Zuge der schwierigen Regierungsbildung entstehen könne, sagte Bürkl der Nachrichtenagentur dpa. Das Problem: 'Es ist aus Sicht der Bürger überhaupt noch nicht absehbar, was auf sie an finanziellen Belastungen zukommt, auch steuerlicher Art.' Dies werde erst dann deutlicher, wenn bekannt sei, welche Parteien letztlich die Regierung bildeten. SPD, Grüne und Linke etwa hatten vor der Wahl Steuererhöhungen für Besserverdienende gefordert.

Zudem sei die Euro-Schuldenkrise in den vergangenen Wochen stark in den Hintergrund gerückt, resümierte Bürkl. 'Auch mögliche Entscheidungen sind auf die Zeit nach den Wahlen und der Regierungsbildung verschoben worden.' Auf europäischer Ebene werde ebenfalls abgewartet, was nach den Wahlen in Deutschland passiere. Dabei wird im Falle Griechenlands ein neues Hilfspaket oder gar ein zweiter Schuldenschnitt mit entsprechenden Folgen für den deutschen Staatshaushalt durchaus diskutiert. 'Wenn es in dem Zusammenhang beispielsweise zu Steuererhöhungen kommt, wird das zu einer Belastung für die Haushalte, die Einkommenserwartungen werden betroffen sein und damit auch das Konsumklima', analysierte Bürkl.

Es sei deshalb nicht auszuschließen, dass sich die derzeit überaus gute Verbraucherlaune etwas eintrübe. 'Generell wirken Verunsicherung und tendenziell pessimistische Zukunftsaussichten eher hemmend auf den Konsum', sagte Bürkl. Doch im Gegenzug wirkten die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und die Einkommensentwicklung stimulierend auf die Bereitschaft, für größere Anschaffungen Geld auszugeben - zumal sich auch das Sparen derzeit nicht lohne. 'Ich gehe deshalb davon aus, dass wir diese stabile Entwicklung (des privaten Konsums) noch fortsetzen können', betonte Bürkl.

Damit könnten die Verbraucher die Konjunktur stützen, die nach Einschätzung des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) derzeit an Schwung verliert. Demnach wird die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal zwar um 0,8 Prozent über dem Vorjahresquartal liegen. Im Vergleich zum zweiten Quartal entspricht dies allerdings nur einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent. Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaft zum Vorquartal noch um 0,7 Prozent gewachsen./eri/DP/hbr

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