20. Apr (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
13.20 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädiert dafür, die Corona-Auflagen für Wirtschaft und Öffentlichkeit nur Zug um Zug zu lockern. "Ich denke, es ist richtig jetzt, das Schritt um Schritt und jeweils auch überprüft zu machen, als möglicherweise hinterher in die Situation zu kommen, auch Öffnungsschritte wieder zurückzunehmen", sagt der CDU-Politiker in Berlin. "Das kann man nicht ausschließen. Aber ich finde, wir sollten gemeinsam einen Ansatz fahren (...)." Nach seinem Eindruck habe das schrittweise Vorgehen bei allen Beteiligten und in der Bevölkerung eine sehr hohe Akzeptanz.
12.55 Uhr - Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen geht in der Schweiz zurück. Das Gesundheitsministerium meldete am Montag 204 neue laborbestätigte Fälle. Die Zahl der Todesfälle stieg um sieben auf 1142.
12.40 Uhr - Die Maschinenbauer in Deutschland bekommen dem Branchenverband VDMA zufolge immer stärker Auftragseinbußen durch die Corona-Krise zu spüren. Mitte April hätten in einer Erhebung 89 Prozent der befragten Unternehmen erklärt, von den Auswirkungen der Pandemie betroffen zu sein. Ende März seien es 84 Prozent gewesen. Die Firmen berichteten unter anderem von Auftragseinbußen und Stornierungen. "Insgesamt melden 45 Prozent der Unternehmen merkliche, 32 Prozent der Befragten sogar gravierende Auftragseinbußen oder Stornierungen."
11.56 Uhr - Filialen der Parfümeriekette Douglas öffnen wieder ihre Pforten. Die Kunden könnten wieder in erste Geschäfte kommen, teilt Douglas mit. Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, dass Anfang dieser Woche Geschäfte abseits des Lebensmittelhandels mit einer Größe bis 800 Quadratmetern wieder öffnen können. Sobald eine Filiale alle definierten Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter und Verbraucher umgesetzt hat, werde sie geöffnet, erklärt Douglas. Dies solle Schritt für Schritt geschehen. Voraussichtlich könnten die Verbraucher bis Ende der Woche wieder in rund 250 der 439 Filialen in Deutschland einkaufen.
11.41 Uhr - In Spanien ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen auf über 200.000 gestiegen. Das Gesundheitsministerium meldet einen Zuwachs um 4266 auf 200.210. Das sind weltweit nach den USA die meisten Fälle. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 399 auf 20.852 und damit erneut etwas weniger als am Vortag zu. Am Sonntag hatte sich der Anstieg bei den Todesopfern auf 410 von 565 am Samstag abgeschwächt.
11.35 Uhr - Russland meldet 4268 Neuinfektionen und damit etwas weniger als noch am Tag zuvor, als es 6060 waren. Insgesamt sind damit 47.121 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt, wie die Behörden mitteilen. 44 weitere Covid-19-Patienten starben binnen 24 Stunden an der Atemwegserkrankung.
11.15 Uhr - Mecklenburg-Vorpommern führt ab dem 27. April ebenfalls eine Mundschutzpflicht ein. Dies gelte aber nur für den öffentlichen Nahverkehr, sagt ein Regierungssprecher. In Geschäften werde die Nutzung von Alltagsmasken beim Einkauf dringend empfohlen, sei aber nicht verpflichtend.
10.45 Uhr - Bayern richtet einen weiteren Fördertopf zur Unterstützung von Personen und Einrichtungen ein, die von der Coronakrise betroffen sind. Das Land werde 500 Millionen Euro für die Erstattung von Kita-Gebühren, für Rehakliniken und private Krankenhäuser, für Sportstätten und für Künstler bereitstellen, kündigt Ministerpräsident Markus Söder in einer Regierungserklärung im bayerischen Landtag in München an. Zur Unterstützung der Wirtschaft hat Bayern bereits einen 60 Milliarden Euro großen Rettungsschirm eingerichtet.
10.31 Uhr - Österreichs Finanzminister Gernot Blümel fordert eine Aussetzung des EU-Beihilfenrechts für die Zeit der Corona-Krise. "Solidarität darf keine Einbahnstraße sein." Das EU-Beihilferecht steckt einen Rahmen für staatliche Hilfen an Unternehmen ab.
10.30 Uhr - Bayern führt in der kommenden Woche eine Verpflichtung zum Tragen von Schutzmasken in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln ein. Das kündigt Ministerpräsident Markus Söder in einer Regierungserklärung im bayerischen Landtag in München an. Es gehe nicht um medizinische Masken. Schals seien ausreichend, wenn sie Mund und Nase bedeckten.
10.28 Uhr - Die Ikea-Möbelmärkte in Nordrhein-Westfalen öffnen ihre Pforten ungeachtet einer ab Montag geltenden Sondergenehmigung der Landesregierung für Einrichtungshäuser noch nicht. "Wir streben eine möglichst zeitnahe Eröffnung unserer Einrichtungshäuser in NRW an, allerdings wird diese noch nicht heute stattfinden", teilt Ikea mit. Aktuell bereite sich Ikea "intensiv und sorgfältig" auf die Wiedereröffnung unserer elf Einrichtungshäuser in dem bevölkerungsreichsten Bundesland vor. Das Hauptaugenmerk liege darauf, die Einhaltung höchster Sicherheits- und Hygieneauflagen zu gewährleisten.
09.50 Uhr - Kanzlerin Angela Merkel hat in der Konferenzschalte des CDU-Präsidiums vor einer "Öffnungsorgie" gewarnt. Sie will damit laut Teilnehmer-Angaben unterstreichen, dass sie sich große Sorgen mache, dass nur noch über Lockerungen gesprochen werden. Dabei sei die Gefahr der Corona-Infektionen weiter sehr hoch. "Das Abstand muss eingehalten werden", fordert sie den Teilnehmern zufolge. Alles weitere müsse am 30. April in dem nächsten Gespräch mit den Ministerpräsidenten entschieden werden.
09.45 Uhr Singapur meldet 1426 Fälle neue Coronavirus-Infektionen und damit wieder einen Rekordanstieg an einem Tag. Die meisten Infektionen seien erneut Gastarbeiter aufgetreten, die in Wohnheimen lebten, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Infektionsfälle in dem südostasiatischen Stadtstaat sei damit auf 8014 gestiegen.
09.20 Uhr - Im CDU-Präsidium gibt es Kritik an der Öffnung von Einkaufszentren und Zoos in Rheinland-Pfalz. Sowohl Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier als auch die aus Rheinland-Pfalz stammende Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bemängeln nach Angaben aus Teilnehmerkreisen die Lockerungs-Maßnahmen in dem westdeutschen Bundesland.
09.12 Uhr - China warnt wegen der Corona-Pandemie vor Problemen bei Nahrungsmittellieferungen. Das könne eine Krise der weltweiten Versorgung mit Nahrungsmitteln auslösen, erklärt der stellvertretende Agrarminister Yu Kangzhen in einem Ausblick zur landwirtschaftlichen Entwicklung.
09.11 Uhr - Der Chef der Mittelstandvereinigung der Union (MIT), Carsten Linnemann, fordert klarere Vorgaben für die Vergabe von Hilfen an Unternehmen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Es müsse zuvor geklärt sein, dass ein Unternehmen andere Hilfsmittel wie einen KfW-Kredit ausgeschöpft habe, sagt der CDU/CSU-Fraktionsvize zu Reuters. Es müsse zudem klar sein, "dass es sich um ein für unsere Versorgung wirklich systemrelevantes Unternehmen der Realwirtschaft handelt und dass es eine klare Exit-Perspektive gibt", betont Linnemann. "Der WSF darf nicht für eine lenkende Industriepolitik missbraucht werden."
08.40 Uhr - In Deutschland werden derzeit 200 Corona-Intensivpatienten aus dem Ausland behandelt. Anfragen aus dem Ausland für weitere 40 Schwererkrankte liegen vor. Das geht aus einer Kabinettsvorlage hervor. Der Bund soll die Behandlungskosten von rund 20 Millionen Euro übernehmen. "Europa steht auch in Krisenzeiten zusammen", erklärt Gesundheitsminister Jens Spahn. "Die Bereitschaft und die Kapazität, bei Bedarf weitere aufzunehmen, ist da."
08.20 Uhr - Arbeitsminister Hubertus Heil bekräftigt, er wolle das Kurzarbeitergeld von 60 Prozent auf 80 Prozent aufstocken. Es gehe darum, den Einkommensverlust von Arbeitnehmern teilweise auszugleichen. Die Menschen hätten laufende Kosten wie Mieten oder Leasingraten. Zum Widerstand der Union gegen seine Pläne sagt er: "Wir reden auch schon seit einigen Tagen miteinander."
8.15 Uhr - Novartis NOVN.S richtet in Deutschland einen Hilfsfonds für Krisenhelfer ein. Der Schweizer Pharmakonzern stellt eine Millionen Dollar zur Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen und staatlichen Einrichtungen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie zur Verfügung. Die Auswahl der Mittelvergabe erfolgt unternehmensintern auf Basis von Vorschlägen von Novartis-Mitarbeitern.
07.00 Uhr - "Hilfen in Höhe von 1,5 Billionen Euro könnten nötig sein, um diese Krise zu bewältigen", sagt EU-Währungskommissar Paolo Gentiloni in einem "Spiegel"-Interview. "Die Eurogruppe hat nun Vorschläge in Höhe von mehr als 500 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt, um Gesundheitsversorgung und Kurzarbeit zu finanzieren und kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen. Damit bleibt mindestens eine Billion Euro. Damit ist die Größenordnung, um die es jetzt gehen muss, in etwa umrissen."
06.25 Uhr - Neuseelands Regierung kündigt eine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ab dem 27. April an. Die Warnstufe werde von vier auf drei herabgesetzt. Am 11. Mai werde das Kabinett dann über das weitere Vorgehen beraten, erklärt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern.
06.07 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigt insgesamt 141.672 Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland, das ist ein Plus von 1775 zum Vortag. Weitere 110 Todesfälle wurden gemeldet, insgesamt sind damit bislang 4404 Menschen an dem Virus gestorben. Genesen sind laut Internetseite des RKI rund 91.500 Menschen, rund 3500 mehr als am Vortag.
04.15 Uhr - Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind in China binnen 24 Stunden zwölf neue Coronavirus-Infektionen und keine Todesfälle aufgetreten. Von den bestätigten Fällen seien acht auf zurückreisende chinesische Staatsbürger zurückzuführen, die aus dem Ausland in ihre Heimat zurückgekommen seien. Vier Fälle seien lokal aufgetreten, drei davon in der nordöstlichen Grenzprovinz zu Russland, Heilongjiang, sowie ein Fall in der Mongolei. Das chinesische Festland verzeichnet nach offiziellen Angaben zum 19. April insgesamt 82.747 Fälle und 4632 Todesfälle.
01.14 Uhr - Die US-Zentrum für Infektionskontrolle (CDC) meldet am Sonntag 720.630 Fälle des neuen Coronavirus, ein Anstieg von 29.916 Fällen binnen eines Tages. Die Zahl der Todesfälle sei um 1759 auf 37.202 gestiegen.
00.43 Uhr - Die Deutsche Post DPWGn.DE will in der Corona-Krise auch am Sonntag Pakete zustellen. "Es wäre hilfreich, wenn wir einen weiteren Tag bekommen könnten, um in der aktuellen Situation der Flut der Pakete Herr zu werden", sagt Thomas Schneider, der für das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL DHL.UL , der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe). Um Versorgungsengpässe zu vermeiden, habe das Unternehmen in manchen Regionen bereits entsprechende Anträge bei den Behörden gestellt, so etwa in Berlin. Bislang sei man aber auf Ablehnung gestoßen. Nun erwäge die Deutsche Post Anträge in weiteren Bundesländern. Es gehe darum, in einer besonderen Situation "einen Kollaps des Paketsystems zu vermeiden". Seit Anfang April habe der Konzern zudem bereits bundesweit mehr als 2000 Vollzeitstellen zusätzlich geschaffen, sagt Schneider. "Darüber hinaus wollen wir bundesweit weitere 2000 Arbeitsplätze in den nächsten Wochen aufbauen", kündigt er an.