(mit Schlusskursen)
Zürich, 22. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag schwächer geschlossen. Händlern zufolge strichen die
Anleger vor dem Wochenende Gewinne ein. Zudem hielten sich die
Investoren vor dem mit Spannung erwarteten Treffen der
Finanzminister und Notenbankchefs der G20 Staaten in Südkorea
mit Transaktionen zurück. Börsianer hofften auf eine Einigung,
die den befürchteten Währungs-Abwertungswettlauf verhindere.
Der Leitindex SMI<.SSMI>, der vor einer Woche bei 6443
Punkten stand, schloss um 0,5 Prozent tiefer auf 6477 Punkten.
Der breite SPI<.SSHI> sank um 0,4 Prozent auf 5756 Zähler.
Gewinnmitnahmen belasteten insbesondere die
Nestle-Aktien, die nach anfänglichen Gewinnen um 0,8
Prozent abrutschten. Der Lebensmittelkonzern hat zwar besser als
erwartete Zahlen vorgelegt und die Prognose für 2010 bestätigt,
aber die positive Entwicklung sei wohl bereits am Vortag
eingepreist worden. Der besser als erwartete Quartalsbericht von
Konkurrent Danone zog Nestle am Donnerstag zwei
Prozent nach oben.
Auch die schwer gewichteten Papiere der beiden
Pharmakonzerne Novartis und Roche büssten
Terrain ein. Novartis hatte am Vortag ebenfalls gute
Geschäftszahlen und am Freitag positive Produktnachrichten
veröffentlicht.
Actelion, die am Vortag wegen des verfehlten
Quartalsergebnisses 6,2 Prozent verloren hatten, stabilisierten
sich und gingen unverändert aus dem Handel. Laut Analysten fehlt
es der Aktie an Übernahmefantasie, nachdem das Unternehmen ein
umfangreiches Aktienrückkaufprogramm angekündigt hatte. In den
letzten Wochen hatten Übernahmespekulationen die Aktie in die
Höhe getrieben.
Die Aktien der Banken gaben mehrheitlich nach: Credit
Suisse büssten 1,2 Prozent ein und UBS
verloren 0,9 Prozent. Die CS-Titel hatten am Vortag wegen des
als enttäuschend taxierten Quartalsergebnisses 4,5 Prozent
nachgegeben. Viele Analysten reduzierten das Kursziel der Aktie
darauf deutlich. UBS will ihre Zahlen am Dienstag
veröffentlichen.
Gegen den Branchentrend zogen Julius Bär um 3,6
Prozent an. Händler erwähnten das gute Abschneiden der CS im
Privatebanking und die bevorstehende Einigung der Schweiz im
Steuerstreit mit Deutschland als mögliche Ursachen.
Anhaltend positive Unternehmensabschlüsse und gute
Konjunkturdaten aus Europa weckten neue Konjunkturhoffnungen,
die Aktien von mittelgrossen zyklischen Firmen wie Bucher
, Rieter oder Fischer Auftrieb verliehen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)