Schweizer Börse dürfte etwas freundlicher tendieren

Zürich, 03. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Mittwoch etwas freundlicher tendieren. Händler erwarteten aufgrund der positiven Vorgaben aus den USA und Asien, wo die Märkte einen grossen Teil ihrer Verluste vom Wochenanfang wettmachen konnten, eine weitere Erholung. Allerdings fehlten konkrete Neuigkeiten, die eine stärkere Erholung ermöglichen würden.

Die Bank Clariden Leu berechnete den vorbörslichen SMI um 08.15 Uhr um neun Punkte höher auf 5546 Punkten.

Der Dezember-Kontrakt des SMI-Futures verlor in den ersten Minuten bei dünnem Handel 25 Zähler auf 5510 Punkte.

Die Hoffnungen auf staatliche Rettungspakete für die US-Autoindustrie, die dem Dow Jones <.DJI> Auftrieb gegeben hatten, dürfte auch den Industriewerten eine gewisse Stütze verleihen, hiess es.

Über den Zustand der US-Wirtschaft dürfte auch der Konjunkturbericht der Notenbank Fed, das "Beige Book", das am Abend veröffentlicht wird, Auskunft geben. Allerdings befindet sich die US-Wirtschaft bereits seit einem Jahr in der Rezession. "Viel Neues werden wir da wohl nicht mehr erfahren", sagte ein Händler.

Zudem revidieren immer mehr Industrieunternehmen ihre Prognosen. So hat der Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach aufgrund des Nachfrageeinbruchs vor allem aus der Automobilindustrie den Ausblick für 2008 zurückgenommen und Produktionsdrosselungen angekündigt.

Und auch die Ems Chemie hat den Umsatz-Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt. Neu rechnet der Konzern für 2008 mit einem Umsatz und einem Betriebsergebnis (EBIT) unter Vorjahr. Noch im Oktober hatte Ems einen Umsatz leicht über Vorjahr und ein Ebit unter Vorjahr in Aussicht gestellt. Als Reaktion auf den massiven Nachfragerückgang bei den Kunden will Ems nun die Kapazitäten zurückfahren.

Noch nicht viel von der Krise spürt der Baukonzern Implenia . Das Unternehmen befindet sich im laufenden Jahr auf Kurs. "Wir werden den Umsatz und das operative Ergebnis in etwa halten können. Da dieses Jahr keine Integrationskosten mehr anfallen, wird das Konzernergebnis netto höher sein als im Vorjahr", sagte CEO Christian Bubb in einem Interview der "Finanz und Wirtschaft". Zu 2009 sagte Bubb, der Auftragsbestand sei derzeit gut.

Auf höhere Kurse setzten die Händler auch bei den arg gebeutelten Finanzwerten. Dabei dürften Swiss Life-Aktien weiterhin davon gestützt werden, dass der Lebensversicherer eine Lösung für die Beteiligung an der deutschen MLP finden könnte. MLP ist mit dem Grossaktionär nicht einverstanden.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)