WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung will schneller Autos auf die Straßen bringen, die miteinander kommunizieren. Das amerikanische Transportministerium kündigte am Montag erste Schritte für die Verbreitung der Technik an. Die Fahrzeuge sollen Fahrinformationen wie Geschwindigkeit und Position austauschen. Die Behörde machte keine Angaben zu Fristen oder konkreten Absatz-Zielen.
Die Unterstützung durch die Behörden im riesigen Automarkt USA könnte der Technologie dennoch einen entscheidenden Schub geben. Auch in Europa laufen Tests für miteinander vernetzte Autos. Sie sollen Warnungen zum Beispiel vor Glatteis, Unfällen oder Staus übermittelt werden.
Die US-Verkehrsbehörde NHTSA betonte, zum aktuellen Stand solle es nur um Warnungen an die Fahrer gehen, aber nicht um das Eingreifen automatischer Systeme wie Lenk- oder Brems-Assistenten. Zugleich werde aber auch die Verknüpfung mit aktiven Sicherheitstechnologien auf Basis von Sensoren erwogen, hieß es.
Bei der Technologie tauschen Fahrzeuge Informationen per Funk über WLAN aus. Die Technik dafür ist bereits weitgehend ausgereift und wurde in größeren Feldversuchen erprobt. Die USA testeten sie seit August 2012 mit 3000 Fahrzeugen im Bundesstaat Michigan. In Europa fuhren in einem ebenfalls 2012 gestarteten Projekt 120 vernetzte Autos rund 1,6 Millionen Kilometer in Deutschland, mit dabei waren Audi (ETR:NSU), BMW (ETR:BMW), Daimler (ETR:DAI), Ford (FSE:FMC1) (NYS:F), Opel, VW. Nach Schätzung von Branchenexperten reichen etwa zehn Prozent vernetzte Fahrzeuge auf der Straße aus, um schon einen Effekt zu spüren.
Die US-Behörde betonte, dass bei dem System grundsätzlich keine persönlichen Daten und Informationen über den Fahrtweg ausgetauscht oder aufgezeichnet werden sollen. Nur bei Sicherheitsproblemen solle es die Möglichkeit geben, ein Fahrzeug zu identifizieren. Die Technik sei auf mehreren Ebenen gegen Hacker-Angriffe geschützt. Die Behörden hoffen, durch die Vernetzung von Autos die Zahl der Unfälle deutlich senken zu können./so/DP/fbr