NIESTETAL (dpa-AFX) - Der mit Verlusten kämpfende Solartechnikhersteller SMA Solar (ETR:S92) bekommt Unterstützung aus Dänemark: Der Wechselrichterhersteller aus der Nähe von Kassel geht mit dem Technologiekonzern Danfoss eine strategische Partnerschaft ein. Mithilfe eines gemeinsamen Einkaufs und einer Zusammenarbeit in der Forschung wollen die Unternehmen wettbewerbsfähiger werden. Die Dänen kaufen im Zuge der Kooperation ein Fünftel der SMA-Anteile. Das Wechselrichtergeschäft von Danfoss wird bei den Nordhessen eingliedert.
Die Details der Transaktion werden noch verhandelt und müssen noch vom Kartellamt genehmigt werden. Fest steht schon, dass Danfoss 302,38 Millionen Euro für den 20-Prozent-Anteil an SMA bezahlt. Die Aktien würden zu einem Kurs von 43,57 Euro von den Unternehmensgründern, ihren Familien und Stiftungen übernommen. Sie halten nach der Transaktion noch immer knapp 55 Prozent der Anteile. Der Preis entspricht einer Prämie von 50 Prozent bezogen auf den Durchschnittskurs der vergangenen 60 Tage.
AKTIE LEGT KRÄFTIG ZU
Am Aktienmarkt kam die Nachricht am Mittwoch ausgesprochen gut an. SMA-Titel legten am Vormittag zeitweise um mehr als 12 Prozent auf 46,34 Euro zu und erreichten damit den höchsten Wert seit Februar 2012.
'Die Beteiligung von Danfoss an SMA ist strategischer Natur, sie soll der Bedeutung unserer Kooperation Gewicht verleihen', sagte SMA-Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Seit wann die beiden Unternehmen verhandeln, sagte Urbon nicht. Auch wenn Details noch geklärt werden müssten, seien die Eckpunkte aber 'ausreichend formuliert', sagte Urbon.
SYNGERGIEEFFEKTE AB 2015
Für das vergleichsweise kleine Wechselrichtergeschäft der Dänen wird Weltmarktführer SMA laut Urbon einen einstelligen Millionenbetrag zahlen. Die Synergieeffekte im Einkauf sollen dies in der Zukunft aufwiegen. Für 2014 erwartet SMA noch keinen positiven finanziellen Effekt. Ab 2015 sei aber für beide Unternehmen zusammen genommen allein im Einkauf mit Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich zu rechnen.
SMA steckt wegen des Preisdrucks im Photovoltaikmarkt in den roten Zahlen. Die Bilanz für das vergangene Jahr will das Unternehmen am 27. März veröffentlichen. Während SMA das Geschäft mit Wechselrichtern für Solaranlagen dominiert, ist Danfoss vor allem bei Antriebsumrichtern stark. Diese kommen bei Baukränen und Förderbändern zum Einsatz. Gemeinsam ist den Produkten von SMA und Danfoss die eingesetzte Leistungselektronik.tb