DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die anhaltend niedrige Inflation bringt immer mehr europäischen Arbeitnehmern reale Lohnzuwächse ein. Da kaum noch Preissteigerungen ausgeglichen werden müssen, reichen schon geringe Tariferhöhungen, wie aus einer am Montag in Düsseldorf vorgestellten Studie der gewerkschaftlichen Böckler-Stiftung hervorgeht. Danach werden für dieses Jahr nur noch in Kroatien sinkende Reallöhne erwartet, nachdem 2014 noch in den sechs EU-Staaten Griechenland, Portugal, Zypern, Kroatien, Polen und Slowenien die Arbeitnehmer nach Abzug der Teuerung weniger Verdienst in der Tasche hatten als im Jahr zuvor.
Mit einer Reallohn-Steigerung um 1,8 Prozent lagen die deutschen Arbeitnehmer 2014 erneut im vorderen Mittelfeld und deutlich über dem EU-Schnitt von plus 0,6 Prozent. Am stärksten stiegen die Reallöhne in den baltischen Staaten. Für 2015 werden ebenfalls eine schwache Preisentwicklung und Reallohnsteigerungen erwartet.