NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die große Zahl von Flüchtlingen sorgt noch immer für viele neue Jobs in Deutschland. In der öffentlichen Verwaltung waren im April 70 Prozent mehr freie Stellen gemeldet als im Vorjahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Bei Wach- und Sicherheitsdiensten waren es sogar 83 Prozent mehr Jobs als im April 2015. Aber auch insgesamt sind Arbeitskräfte weiter sehr gefragt. Über alle Branchen hinweg sei der Bedarf nach neuen Mitarbeitern in knapp 80 Prozent der Wirtschaftsabteilungen höher als vor einem Jahr.
Der starke Zuwachs bei der Zahl der freien Stellen hat jedoch etwas nachgelassen, wie der Stellenindex BA-X der Bundesagentur zeigt. Dieser nahm im April um einen Punkt auf 210 Zähler zu - nach einer Stagnation im März. Im Vergleich zum Vorjahr liegt er weiter 25 Punkte höher. Die absolute Zahl der freien Stellen will die BA mit der Bekanntgabe der Arbeitsmarktzahlen für April an diesem Donnerstag veröffentlichen. Neben der Zeitarbeit gibt es derzeit viele offene Stellen im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel. Aber auch bei unternehmensnahen Dienstleistungen und im verarbeitenden Gewerbe ist der Bedarf nach neuen Arbeitskräften hoch. Manche Stellen bleiben dennoch länger unbesetzt, weil es an geeigneten Bewerbern fehlt. Volkswirte deutscher Großbanken gehen für den April von einem saisonbedingten Rückgang der Arbeitslosenzahl um rund 70 000 auf 2,78 Millionen aus. Saisonbereinigt könnte die Erwerbslosenzahl nach ihrer Ansicht erstmals wieder zunehmen.