NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften zur Wochenmitte kaum verändert in den Handel gehen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) zuletzt 0,1 Prozent höher bei 19 846 Punkten. Im Fokus stehen mit den Quartalszahlen von Goldman Sachs (1:GS) und Citigroup (1:C) weitere Schwergewichte aus dem Finanzsektor. Am Vortag hatte der New Yorker Leitindex etwas schwächer geschlossen und somit den Abstand zur historisch bedeutenden Marke von 20 000 Punkten etwas vergrößert.
Nachdem in den vergangenen Tagen die US-Großbanken Morgan Stanley (1:MS), JPMorgan (1:JPM) und Bank of America (1:BAC) mit ihren jüngsten Quartalszahlen zu überzeugen wussten, setzten Goldman Sachs und Citigroup diesen Trend am Mittwoch fort.
Goldman Sachs verdiente 2016 dank stark gesunkener Personalkosten deutlich mehr. Zudem profitierte die US-Investmentbank von den heftigen Kursausschlägen an den Finanzmärkten nach dem Brexit-Votum und der Trump-Wahl sowie von den wieder anziehenden Zinsen zum Jahresende. Die Erwartungen der Experten wurden sowohl beim Gewinn als auch bei den Erträgen leicht übertroffen. Vorbörslich standen die Papiere 0,49 Prozent höher.
Die Citigroup übertraf mit ihrem Quartalsgewinn je Aktie ebenfalls die Erwartungen der Experten. Vorbörslich ging es zuletzt aber um 0,79 Prozent runter.
Aktien von US-Banken haben seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten insgesamt kräftig zugelegt. Bei Goldman Sachs zum Beispiel beläuft sich das Plus für diesen Zeitraum auf rund 30 Prozent. Seit einigen Tagen stehen Finanzwerte aber unter Druck, weil laut Börsianern die Spekulation auf eine "Reflation" in den USA allmählich verblasst. Anleger hatten nach dem Trump-Wahlsieg darauf gesetzt, dass höhere Staatsausgaben in den USA die Preise nach oben treiben und damit auch den Spielraum für Zinserhöhungen vergrößern, wovon Banken üblicherweise profitieren.
Im Blick haben die Anleger am Mittwoch auch einige US-Konjunkturdaten: Bereits veröffentlicht wurden Verbraucherpreise. Wie das Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte, erhöhten sie sich im Dezember zum Vorjahresmonat um 2,1 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit Juni 2014. Im November hatte die Inflationsrate 1,7 Prozent betragen. Bankvolkswirte hatten mit der aktuellen Entwicklung gerechnet.
Kurz vor dem Börsenstart kommen dann noch die Zahlen zur Industrieproduktion für Dezember. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung stehen Häuserdaten auf der Agenda. Im weiteren Verlauf dürften sich die Investoren für das "Beige Book" - den jüngsten Konjunkturbericht der Fed - interessieren und zudem einer Rede von Fed-Chefin Janet Yellen aufmerksam zuhören.