Berlin (Reuters) - UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber plädiert für mehr Frauen in Führungspositionen.
Es gehe darum, nicht nur über Gleichberechtigung zu reden, sagte der frühere Bundesbankchef am Dienstag auf einer Veranstaltung des Forschungsinstituts DIW in Berlin: "Stellen Sie mehr Frauen ein, fördern Sie mehr Frauen", forderte Weber. Im elfköpfigen Verwaltungsrat der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) stellen Frauen vier Mitglieder, darunter die frühere Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro. Weber möchte erreichen, dass beide Geschlechter in Zukunft zu gleichen Teilen in dem Führungsgremium vertreten sind.
IWF-Chefin Christine Lagarde hält es nicht nur für einen "moralischen Imperativ", in der Finanzindustrie mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Dies sei auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll, sagte sie per Videobotschaft auf der Berliner Konferenz. Nach IWF-Untersuchungen steige die Eigenkapitalrendite um acht bis 13 Prozentpunkte, wenn nur eine Frau in die Führungsriege oder Geschäftsführung eintrete. Frauen spielten außerdem eine wichtige Rolle als Kundinnen und betrieben etwa in Entwicklungsländern 70 Prozent der kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Als Kontoinhaberinnen oder Kreditnehmerinnen seien sie aber stark unterrepräsentiert.