Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Gründer Asbeck fängt mit Solarworld zum dritten Mal neu an

Veröffentlicht am 08.08.2017, 13:23
Aktualisiert 08.08.2017, 13:30
© Reuters. SolarWorld founder and CEO Asbeck is seen before an extraordinary shareholders meeting in Bonn

Düsseldorf (Reuters) - Solarworld-Gründer Frank Asbeck versucht zum zweiten Mal einen Neustart mit dem Bonner Solartechnik-Unternehmen.

Der ehemalige Milliardär übernimmt zusammen mit finanzkräftigen Partnern zwei Fabriken der insolventen Solarworld AG in Sachsen und Thüringen, wie deren Insolvenzverwalter Horst Piepenburg am Dienstag mitteilte. 475 der zuletzt 1800 Arbeitsplätze sollen damit gerettet werden, wie Piepenburg der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Betrieben wird das Geschäft künftig von der neu gegründeten Solarworld Industries GmbH. Dahinter steckt neben Asbeck laut Finanzkreisen die Qatar Foundation, die bisher mit 29 Prozent Großaktionär und einer der größten Gläubiger von Solarworld war. Nun übernimmt sie knapp die Hälfte der Anteile. Piepenburg wollte sich zu den weiteren Gesellschaftern nicht äußern.

Der Investor aus Katar hatte bereits die erste Rettung des Bonner Konzerns im Jahr 2013 zusammen mit Asbeck finanziert. Die Araber wollen mit dem Schritt ihr Engagement in der deutschen Solarbranche absichern. Solarworld und Katar sind auch an dem auf die Solarbranche spezialisierten Anlagenbauer Centrotherm beteiligt. Sie hoffen nun auf Synergien.

Katar habe das einzige Angebot abgegeben, bei dem auch Arbeitsplätze erhalten werden sollten, sagten zwei Insider. Die übrigen Offerten zielten nur auf den Maschinen- und Anlagenpark ab. Asbeck sei im Nachhinein zu der Investorengruppe gestoßen, um den Verkauf zu beschleunigen. "Ohne Asbeck wäre daraus nichts geworden", sagte einer der Insider. Dabei stünden die Gläubiger dem Unternehmer sehr skeptisch gegenüber. Doch für Piepenburg drängte die Zeit, weil er die tief defizitäre Produktion nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang August nicht mehr lange aufrecht erhalten konnte.

HOFFNUNG AUF VERKAUF VON US-TÖCHTERN

Solarworld, einst Aushängeschild der deutschen Solarindustrie, hatte nach sechs Verlustjahren im Mai Insolvenz angemeldet. Zuletzt wurden die Produkte sogar unter den Herstellungskosten verkauft.

Die Mitarbeiter der Bonner Firmenzentrale waren schon freigestellt worden. Die rund 1200 Beschäftigten in Arnstadt (Thüringen) und Freiberg (Sachsen), die nicht übernommen werden, werden in einer Transfergesellschaft aufgefangen, die ebenfalls von Katar und Asbeck finanziert wird.

© Reuters. SolarWorld founder and CEO Asbeck is seen before an extraordinary shareholders meeting in Bonn

Formal muss die Übernahme der Werke in Arnstadt und Freiberg noch am Freitag auf einer außerordentlichen Gläubigerversammlung abgesegnet werden, wie Piepenburg sagte. Doch daran besteht kaum Zweifel. Denn Asbeck und Katar verzichten für die Übernahme auf die Rückzahlung von Schulden, die Solarworld bei ihnen hatte. Den übrigen Gläubigern bleibt damit mehr.

Piepenburg will noch die Solarparks und vor allem die Produktionstöchter in den USA verkaufen, die nicht insolvent sind. Der Verkaufsprozess liegt derzeit auf Eis, weil die US-Regierung zum Schutz vor Billigimporten über die Festsetzung von Mindestpreisen für Solarprodukte nachdenkt - was den heimischen Herstellern in die Hände spielen würde.

Die Solarworld-Aktionäre gehen auf jeden Fall leer aus. Die Aktie wurde am Dienstag dennoch für 1,10 Euro gehandelt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.