Investing.com - Ölpreise sinken am Donnerstag im asiatischen Handel. Industrieschätzungen aus den USA belegten einen bearishen und überraschenden Aufbau der Rohölbestände. Die Anleger warten nun auf offizielle Daten.
An der New York Mercantile Exchange fällt Rohöl zur Lieferung im November um 0,55 Prozent auf 51,02 $ und Brent an der Intercontinental Exchange in London zieht sich um 0,61 Prozent zurück auf 56,59 $ pro Barrel.
Angaben des American Petroleum Institute (API) am Dienstag zufolge stiegen die US-Rohölbestände in der vergangenen Woche mit 3,097 Mio. Barrels höher an als erwartet. Benzinbestände wurden um 1,575 Mio. Barrels abgebaut und Destillate um 2,029 Mio. Barrels aufgebaut.
Bei den Beständen in Cushing, Oklahoma, wurde ein Aufbau von 1,216 Mio. Barrels festgestellt.
Schätzungen gehen beim Rohöl von einem Abbau um 1,8 Mio. Barrels aus, Destillate sollen um 2,375 Mio. Barrels und Benzinvorräte um 1,025 Mio. Barrels sinken.
Die offiziellen Zahlen der Energy Information Administration (EIA) werden am Donnerstag. veröffentlicht. Die Ergebnisse der beiden Berichte stehen oft im Widerspruch zueinander.
Über Nacht pendelten sich die Ölpreise tiefer ein. OPEC prognostizierte für 2018 einen Anstieg der Ölnachfrage und verstärkte damit die Anlegererwartung, dass das Überangebot dadurch abgebaut werden würde.
In ihrem monatlichen Bericht legte die Organisation der Erdöl exportierenden Länder nahe, dass die Marktausbalancierung fortschreiten wird, da die Prognosen für das laufende und das kommende Jahr von einem Anstieg der weltweiten Nachfrage um 30.000 bpd ausgehen.
Die optimistische Nachfrageprognose wurde jedoch von einem Anstieg der OPEC-Produktion um 90.000 bpd überschattet. Es wird befürchtet, dass die Organisation die Erfüllung der Produktionsvorgaben nicht mehr ernst nimmt.
Mitglieder der OPEC und unabhängige Ölproduzenten erklärten sich zu einer Verlängerung der bereits im November beschlossenen Produktionskürzungen bis März 2018. Allerdings wurde das Ausmaß der Kürzungen entgegen den Erwartungen des Marktes bei 1,8 Mio. bpd belassen.
Die Energy Information Administration derweil hob ihre Preisprognosen für 2018 an, obwohl Erwartungen von einem Anstieg der einheimischen Produktion ausgehen. Für das kommende Jahr geht die EIA von Rohölpreisen von ca. 50,57 $ aus, es ist ein Anstieg von zwei Prozent gegenüber dem vorangegangenen Ausblick. Die Produktion soll um 0,8 Prozent auf 9,92 Mio. bpd steigen.
Barclays (LON:BARC) (LON:BARC) revidierte seinen Ausblick für Brent-Preise für das erste Quartal von 2018 um 5 $ auf 56 $ pro Barrel. Der Markt hätte von „Aufbau- in den Abbaumodus“ geschaltet.