London (Reuters) - Eine Gruppe britischer Parlamentarier macht sich für einen besseren Schutz von Tippgebern stark, die Missstände in Banken aufdecken.
Sogenannte Whistleblower sollten nach US-Vorbild Entschädigungen erhalten, da sie mit ihrem Vorgehen oft ihre Existenz aufs Spiel setzten, sagte ein Vertreter des überparteilichen Ausschusses für anständiges Geschäftsgebaren von Finanzinstituten am Dienstag am Rande einer Fachkonferenz in London. Trotz aller Reformen nach der Finanzkrise riskierten sie ihre Entlassung, massive Schikanen und ihr Leben zu ruinieren. "Warum sollten Menschen für umsonst das Richtige tun und dann ihr Leben zerstören lassen." In den USA bekämen diese Tippgeber einen Teil der Strafe ausgezahlt, die gegen Banken für das angezeigte Fehlverhalten verhängt werde.
Nach der Finanzkrise 2007 bis 2009 waren die Regeln zum Schutz von Whistleblowern zwar verstärkt worden. Finanzielle Belohnungen wurden dabei aber ausgespart. Der Parlamentsausschuss will sich nun damit befassen, wie die Situation verbessert werden kann. Zuletzt sorgte ein Fall bei der britischen Großbank Barclays (LON:BARC) für Schlagzeilen. Vorstandschef Jeff Staley bekam Ärger mit der internen und externen Aufsicht, weil er den Urheber eines Beschwerdebriefes ausfindig machen wollte, in dem ein Mitarbeiter Bedenken über einen hochrangigen Manager geäußert haben soll. In Großbritannien wird aber Bank-Mitarbeitern, die auf Missstände hinweisen, Anonymität gewährt.