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Hessen droht mit Veto gegen Börsenfusion

Veröffentlicht am 12.12.2011, 17:10
Aktualisiert 12.12.2011, 17:12
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die geplante Megafusion aus Deutscher Börse NYSE Euronext stößt jetzt auch bei der hessischen Börsenaufsicht auf Widerstand. Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) meldete im Gespräch mit den Vorstandschefs der beiden Börsen, Reto Francioni und Duncan Niederauer 'börsenrechtliche Bedenken' an, sagte eine Sprecherin am Montag und bestätigte einen 'Spiegel'-Bericht. Das hessische Wirtschaftsministerium ist die zuständige Aufsichtsbehörde für den Handelsplatz und kann die Fusion untersagen, wenn sie die Fortentwicklung der Börse für gefährdet hält.

Posch verlange belastbare Sicherheitsmechanismen, um zu verhindern, dass die Deutsche Börse <63DU.ETR> nach einer Fusion zugunsten der NYSE Euronext ausgezehrt werde, schrieb der 'Spiegel'. Abschreckendes Beispiel sei die Übernahme der Pariser Euronext durch die NYSE 2007. Inzwischen gilt die Euronext als US-dominiertes Unternehmen. Ein Sprecher der Deutschen Börse sagte, das Unternehmen sei in ständigem Dialog mit dem Ministerium.

Nach den Plänen soll NYSE-Chef Niederauer Lenker der weltgrößten Börse werden, dafür stellen die Frankfurter zumindest vorerst die Mehrheit im wichtigen Verwaltungsrat.

Die EU-Kommission wiederum hat Bedenken gegen den Zusammenschluss aus wettbewerbsrechtlichen Gründen. Börsen-Chef Francioni hatte am Wochenende betont, die Fusion werde nicht um jeden Preis durchgezogen. Falls die Bedingung für die Genehmigung wäre, eine der beiden Terminbörsen, Eurex oder Liffe, zu verkaufen, 'dann würden signifikante Vorteile der Fusion fehlen', sagte Francioni in einem Interview.

Die EU-Kommission will im Januar über den Zusammenschluss entscheiden. Die Deutsche Börse und die New Yorker Börse hatten Mitte November erklärt, sie seien bei ihrem geplanten Zusammenschluss zum weltgrößten Börsenbetreiber zu Zugeständnissen an die Wettbewerbshüter bereit. Die Amerikaner seien gewillt, ihr gesamtes Europa-Geschäft mit Derivaten auf Einzelaktien abzugeben. Konkurrenten sollen bei europäischen Zins-und Aktienindex-Derivaten einen Zugang zu den Systemen der fusionierten Börse erhalten./mar/DP/jha/

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