NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen, wobei der Preis für US-Öl deutlich stärker zulegte als der Brent-Preis. Ein Barrel (je 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete zuletzt 63,69 US-Dollar. Das waren 14 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 80 Cent auf 58,81 Dollar. Mit 58,92 Dollar hatte der WTI-Preis den höchsten Stand seit Mitte 2015 erreicht.
Preistreiber war unter anderem ein Agenturbericht über eine mögliche Verlängerung der Förderkürzung wichtiger Ölstaaten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf namentlich nicht genannte Kreise gemeldet, dass sich die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und das wichtige Ölland Russland auf Grundzüge einer Verlängerung der Förderbegrenzung bis Ende 2018 geeinigt haben. Allerdings müssten beide Seiten noch Details einer neuen Vereinbarung ausarbeiten, hatte Bloomberg weiter berichtet. Der neue Beschluss solle bereits auf dem nächsten Opec-Treffen am 30. November gefasst werden. Zuletzt hatte der russische Energieminister Alexander Nowak bestätigt, dass Russland auf dem kommenden Opec-Treffen bereit sei, über eine Verlängerung der bis kommenden März geltenden Förderbegrenzung zu reden. Allerdings wollte Nowak nicht bestätigen, dass Russland eine schnelle Einigung anstrebe. Fachleute begründeten den Anstieg beim Preis für amerikanisches Rohöl der vergangenen Tage aber auch mit der teilweisen Stilllegung der großen Ölpipeline "Keystone". Sie verbindet kanadische Ölfelder mit Raffinerien in den USA. Der Betreiber hatte unlängst mitgeteilt, dass 85 Prozent der Kapazität von insgesamt 590 000 Fass Erdöl je Tag wegen eines Lecks zurzeit nicht zur Verfügung stünden. Das knappere Angebot stützt tendenziell die Ölpreise.