Washington (Reuters) - US-Präsident Donald Trump droht Mexiko mit der Schließung der Grenze durch das Militär.
Sollte das südliche Nachbarland den Strom von Migranten aus Guatemala, Honduras und El Salvador in die Vereinigten Staaten nicht stoppen, werde er Militär stationieren, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. "Ich muss Mexiko auf das Schärfste auffordern, diesen Angriff zu stoppen - und wenn sie dazu nicht in der Lage sind, werde ich das US-Militär anrufen und unsere Südgrenze schließen." Der Republikaner drohte, der Region Hilfe vorzuenthalten. Mexikos künftiger Außenminister Marcelo Ebrard sagte, er sei von Trumps Äußerungen nicht überrascht. Diese spiegelten dieselbe Position wider, die er schon immer gehabt habe.
Tausende honduranische Migranten sind in dieser Woche über Guatemala nach Mexiko gekommen - in der Hoffnung, von dort aus in die Vereinigten Staaten zu gelangen, um Gewalt und Armut in Mittelamerika zu entgehen. Die Menschenmenge wächst stetig. US-Außenminister Mike Pompeo will nach Panama und dann nach Mexiko-Stadt reisen, wo er sich an diesem Freitag mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto treffen will.
Trump schrieb auf Twitter, das Thema sei für ihn "weitaus wichtiger" als das neue Handelsabkommen mit Mexiko. "Hoffentlich wird Mexiko diesen Ansturm an seiner Nordgrenze stoppen", so der Präsident. Das neue Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten mit Mexiko und Kanada ist noch nicht ratifiziert.
Trump hatte im Präsidentschaftswahlkampf angekündigt, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen, dafür aber vom Kongress kein Geld erhalten. Er hat immer wieder Immigranten attackiert und illegal Zugewanderten vorgeworfen, die Sicherheit der USA zu gefährden. Im April hatte Texas damit begonnen, die Nationalgarde an die Grenze zu Mexiko zu verlegen. Sie ist eine Reserveeinheit der US-Streitkräfte, die den Gouverneuren der Bundesstaaten untersteht, teilweise aber auch dem Präsidenten. Die Nationalgarde übernahm bereits unter früheren Präsidenten Aufgaben an der Grenze zu Mexiko.