Von Ambar Warrick
Investing.com - Die breiteren asiatischen Märkte drehten am Freitag ins Minus, da die Sorgen im Hinblick auf rasant steigende Corona-Fälle in China immer größer werden. Insgesamt schließen die Märkte in Asien die Handelswoche aber im Plus ab. Unterstützung erhielten sie vor allem von dovishen Signalen der Fed, was viele Anleger wieder vermehrt in risikoempfindlichere Anlagen trieb.
Der Hang Seng-Index in Hongkong gehörte mit einem zwischenzeitlichen Minus von 0,7 % zu den Tagesverlierern, bevor er sein Minus auf 0,3 % begrenzen konnte. Der Taiwan Weighted-Index war zunächst mit 0,1 % im Minus, konnte seine Verlust aber nahezu wieder ausgleichen.
Die chinesischen Aktienmärkte verzeichneten am Freitag insgesamt Kursgewinne. Der Blue-Chip-Index Shanghai Shenzhen CSI 300 wird die Handelswoche jedoch mit einem Verlust beenden. Grund für das schlechte Abschneiden sind die explodierenden Corona-Infektionszahlen in China.
Das Land hat erneut in mehreren Großstädten Lockdowns eingeführt, was zu einigen zivilen Unruhen in der „iPhone City“ Zhengzhou geführt hatte. Die chinesische Metropole spielt eine Schlüsselrolle in der Technologie-Lieferkette.
Doch trotz der insgesamt positiven Handelswoche für die chinesischen Märkten mit einigen Zugewinnen, schnitten sie im Vergleich zu anderen asiatischen Märkten schlechter ab. Für viele Anleger sind die drohenden Lockdowns im Reich der Mitte Grund zur Sorge vor einem beeinträchtigten Wirtschaftswachstum.
Das Ergebnis des Einkaufsmanagerindex für November, das nächste Woche fällig ist, wird voraussichtlich mehr Klarheit zum Zustand der chinesischen Wirtschaft bringen. Die Daten vom Oktober haben bereits ein düsteres Bild für das 4. Quartal vorgezeichnet.
Japans Nikkei 225-Index notierte 0,3 % schwächer, da die steigende Inflation in der Hauptstadt des Landes weiteren wirtschaftlichen Gegenwind für das Land ankündigt.
Zum Wochenabschluss steht jedoch ein Plus von 1 % zu Buche, gestützt durch starke Technologieaktien und einer dovishen Fed in Bezug auf weitere Zinsanhebungen.
Das Protokoll der Fed-Novembersitzung zeigt, dass eine wachsende Zahl von Fed-Vertretern ein langsameres Tempo bei den Zinserhöhungen befürwortet. Damit sollen die Auswirkungen auf die Wirtschaft durch die straffere Geldpolitik abgemildert werden.
Während sich die Fed-Vertreter immer noch unsicher sind, wo die US-Zinsen ihren Höhepunkt erreichen werden, verheißt die Aussicht auf kleinere Zinserhöhungen Positives für die asiatischen Märkte. Diese wurden von den steigenden US-Zinsen in diesem Jahr hart getroffen.
Die südostasiatischen Aktienmärkte schnitten diese Woche am besten ab, da sich die Händler in stark verbilligte, risikoreiche und renditestarke Vermögenswerte stürzten.
Die philippinischen Aktienmärkte legten am Freitag um 0,7 % zu und werden die Handelswoche mit einem Plus von 1,6 % abschließen. Die malaysischen Aktienmärkte schnitten heute aufgrund einiger Gewinnmitnahmen dagegen mit einem Minus von 0,7 % ab. Zum Wochenabschluss steht hier jedoch ein kräftiges Plus von 2 %.
Die Entspannung der politischen Spannungen im Land unterstützte die Stimmung, nachdem der erfahrene Politiker Anwar Ibrahim zum nächsten malaysischen Premierminister ernannt wurde und damit eine fast einwöchige politische Blockade überwunden wurde.