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AusgeGOOGLEt? Dieses Unternehmen erobert gerade fast unbemerkt den Suchmaschinenmarkt

Veröffentlicht am 22.03.2019, 09:22
Aktualisiert 22.03.2019, 09:38
© Reuters.

Vielleicht bist du anderer Meinung, aber ich denke, es gibt kaum ein interessanteres Investmentthema als Software. Praktisch aus jedem großen Trend entsteht letztlich ein viele Milliarden schwerer Gigant. Aus Linux ging Red Hat hervor, aus der Virtualisierung VMware (WKN:A0MYC8) und aus flexiblen Datenbanken MongoDB (WKN:A2DYB1). Google (NASDAQ:GOOGL) wiederum hatte beim Thema „Suchmaschinen“ das Rennen gemacht und schaffte es anschließend, die Technologie zu einer wahnsinnigen Werbeplattform auszubauen.

Aber gerade Google steht nun in einem Geschäftssegment einem neuen Gegner gegenüber, der vor einem weltweiten Siegeszug steht. Konzerne wechseln in Scharen von Google zu diesem Anbieter, den bislang wohl nur Insider kennen, obwohl er schon eine beachtliche Größe erreicht hat: Elastic (WKN:A2N5RS).

Das ist Elastic Suchmaschinen gibt es fast seit den Anfängen des Internets, wahrscheinlich sogar seit es Festplatten gibt. Daten-, Text- und Dokumentensammlungen sollen durchsucht werden können, um Verstecktes jederzeit wieder aufzufinden. Durch eine systematische Indexierung und ausreichend Rechenpower können damit Suchanfragen in Windeseile beantwortet werden. Selbst gigantische Datenspeicher – sprich große Teile des globalen öffentlichen Internets – können heutzutage erstaunlicherweise in Sekundenbruchteilen abgefragt werden.

Seit Jahren gilt, dass diese Disziplin keiner besser beherrscht als Google. Entsprechend hoch ist der Marktanteil, gerade in Deutschland, wo seit Langem fast nur noch gegoogelt wird. Nun gibt es jedoch einen Wettbewerber aus den Niederlanden, der offenbar eine Alternative entwickelt hat, die es technisch mit Google aufnehmen kann. Allerdings geht es nicht um die Internetsuche, sondern die Intranetsuche. Damit ist das Durchforsten der gewaltigen internen Ressourcen (einschließlich der eigenen Webinhalte) eines Unternehmens oder einer sonstigen Organisation gemeint.

Bisher galt dafür die Google Search Appliance, eine kompakte Lösung aus Server-Hardware und passender Software, als erste Wahl. Allerdings gefällt Google nicht, dass der Computer beim Kunden steht; Google will diesen lieber in seine Cloud-Rechenzentren ziehen. Deshalb hat das Management entschieden, das Produkt auslaufen zu lassen.

Aber sämtliche Daten in die Google-Cloud zu verlegen, nur um von deren Suchmaschine zu profitieren, das ist vielen Unternehmenslenkern nicht geheuer. Deshalb schauen sie sich verstärkt nach Alternativen um. Elastic mit seinem Kernprodukt Elasticsearch bietet genau das. Dass es auf bewährter quelloffener Software basiert, macht es zusätzlich vertrauenswürdig.

Was du sonst noch wissen musst Die Offenheit der Architektur von Elasticsearch ist einer der großen Erfolgsfaktoren. So kann die Software ständig mit weiteren Modulen und neuer Funktionalität erweitert werden. Damit kann sich einerseits der Suchindex auf immer weiter verstreute Datenquellen erstrecken und andererseits wird die Aufbereitung der Suchergebnisse immer aufwendiger, bis hin zur KI-gestützten Analyse und zu grafischen Visualisierungen. Selbst Datenströme aus der Fabrik können in Echtzeit ausgewertet werden, woran man sieht, dass der Elastic-Ansatz weit über die klassische Textsuche hinausgeht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Vertriebspartner auf dem Softwarekern für eigene Lösungen aufsetzen können. Sehr erfolgreich dabei ist beispielsweise Intrafind Software aus München, zu deren Kunden die halbe deutsche Autoindustrie sowie auch zahlreiche Konzerne wie B.Braun, Fraport oder Siemens gehören.

Wenn solch eine Plattform erst einmal richtig Fahrt aufnimmt, dann beschleunigt sich die Entwicklung von selbst. Mehr Kunden sorgen für mehr Partner, mehr Partner für mehr Entwickler, mehr Entwickler für bessere Werkzeuge und bessere Werkzeuge ziehen dann wieder mehr Partner, Kunden und Entwickler an. Eine Umfrage des führenden Programmiererportals Stackoverflow von 2018 hat ergeben, dass 60 % der Entwickler, die bereits mit Elasticsearch gearbeitet haben, sich darin weiter vertiefen wollen, ein Top-Ergebnis.

Mindestens genauso wichtig: 12 %, die noch nie ein Elasticsearch-Projekt hatten, äußerten großes Interesse daran. Lediglich MongoDB hatte in der Datenbank-Kategorie einen höheren Wert. Die MongoDB-Aktie ist einer der Shootingstars der letzten Quartale. Nach einer Vervielfachung des Kurses ist das Unternehmen nun 7,5 Mrd. US-Dollar wert (19.03.).

Was die Zahlen sagen Das sieht bei Elastic ganz ähnlich aus, nur dass die Anteile bis vor Kurzem noch nicht gehandelt werden konnten. Der Börsengang erfolgte erst letzten Oktober und er machte seine Altaktionäre reich. Nach einer Kursverdreifachung war Ende Februar auch dieses Unternehmen über 7 Mrd. US-Dollar wert; aktuell sind es bei einem Kurs von 87 US-Dollar immer noch stolze 6.

Dabei sind die Umsätze noch relativ bescheiden. Für das im April ablaufende Quartal werden etwa 75 Mio. US-Dollar erwartet. Das entspricht einer Wachstumsrate von 50 % und lässt einen 12-Monats-Umsatz im Bereich von 350 bis 400 Mio. US-Dollar erwarten. Auch Gewinne wirft das Unternehmen, das mit Lizenzen, Cloud-Abos (SaaS) und Dienstleistungen sein Geld macht, noch nicht ab. Im letzten Quartal fiel ein Verlust von 0,16 US-Dollar je Aktie an. Die Hoffnungen ruhen jedoch auf der hohen Bruttomarge von über 70 %, die bei ausreichender Skalierung irgendwann auch zu operativen Gewinnen führen sollte.

Mein Fazit: Die weltweite Entwicklergemeinde liebt Elastic-Software genauso wie die hippsten kalifornischen Tech-Unternehmen und das Who-is-who der deutschen Konzerne. Insgesamt deutet alles darauf hin, dass Elastic auf Jahre hinaus auf einer Erfolgswelle reiten und dabei Google im Enterprise-Geschäft Kunden abjagen kann. Ob es dann letztlich ausreicht, um in ihre exorbitante Bewertung hineinzuwachsen, ist natürlich trotzdem noch alles andere als sicher. Für mich ist Elastic daher ein klarer Kandidat für die Watchlist — nicht mehr und nicht weniger.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von MongoDB. The Motley Fool empfiehlt VMware.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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