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BASF-Aktie: Darum fällt der Chemie-Gigant im Wettbewerb immer weiter zurück

Veröffentlicht am 19.09.2021, 09:36
Aktualisiert 19.09.2021, 10:09
BASF-Aktie: Darum fällt der Chemie-Gigant im Wettbewerb immer weiter zurück

Der weltgrößte Chemie-Konzern heißt BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11). Das war über Jahrzehnte eine Gewissheit. Nachdem vor vier Jahren die fusionierte DowDuPont (NYSE:DD) übergangsweise die Spitze streitig machte, scheinen mittlerweile mehrere Mitbewerber an der BASF vorbeigezogen zu sein. Ist das ein Alarmzeichen oder halb so wild? Lasst uns schauen, was dahintersteckt.

Merck (DE:MRCG) KGaA Etwas überrascht habe ich kürzlich festgestellt, dass der wertvollste Chemiekonzern im DAX die Merck KGaA (WKN: 659990) ist. Bei deren Marktkapitalisierung werden von den Börsenportalen meistens nur die frei handelbaren Aktien aufsummiert. Hinzu kommt jedoch noch der 70-%-Anteil, der vom Gesellschafter E. Merck KG gehalten wird. Kalkulatorisch ergibt sich damit eine Aktienanzahl von 434,8 Millionen und damit beim Kurs von 196,5 Euro (17.09.) eine Bewertung von 85,4 Mrd. Euro.

Da kann die BASF mit ihren 58 Mrd. Euro bei Weitem nicht mithalten. Während diese seit zehn Jahren mehr oder weniger seitwärts schwankt, zeigt der langfristige Trend bei Merck klar nach oben. Auch die Coronakrise, die vielen Chemieunternehmen schwer zugesetzt hat, konnte Merck nutzen, um seine Entwicklung auf ein neues Niveau zu hieven. Zuerst erfreuten Spezialchemikalien für Labore sich höchster Beliebtheit und dann kam der Nachfragesog aus der Halbleiter- und Elektronikindustrie.

Nun könnte man einwerfen, dass Merck ja kein reines Chemieunternehmen sei, da sie auch über ein starkes Pharmastandbein verfügt. Aber auch die BASF hat beispielsweise mit Saatgut und Wintershall noch Geschäfte, die nicht unter Chemie fallen.

Chart erstellt mit YCharts. Prozentuale Veränderung der Kurse von BASF, Merck KGaA, Linde (DE:LING) und Givaudan seit 2011. Stand: 17.09.2021

Linde Auch bei Linde denkt man vielleicht nicht gleich an Chemie. Aber Chemie ist eben mehr als nur Petrochemie mit Steamcrackern. Bei Linde geht es nicht um komplexe Moleküle und ausgefeilte Reaktoren, sondern um reine Elemente.

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Und damit hat sich der Gasekonzern in den letzten zehn Jahren fantastisch entwickelt. Während die Finanzkrise von 2008 das Vorankommen noch ausbremsen konnte, folgte auf den Coronacrash ein richtiger Boom. Und das, obwohl viele Industriekunden monatelang ihre Fabriken schlossen. COVID-19-Patienten benötigen Unmengen an Sauerstoff und Hightech-Unternehmen setzen immer größere Mengen an Spezialgasen in ihren Fertigungsprozessen ein.

Ein Vorteil gegenüber BASF mit ihren zahlreichen sehr unterschiedlichen Geschäftssegmenten ist auch, dass das gesamte Gasegeschäft eine Plattform darstellt, wo die Stärksten immer stärker werden. Und dadurch, dass Linde sich immer neue Anwendungsfelder erschließt, bestehen gute Chancen, das Geschäft mit Bestandskunden kontinuierlich auszubauen.

Mit 136 Mrd. Euro ist Linde heute mehr als doppelt so viel wert als BASF. Von daher kann man nicht einmal die Fusion mit Praxair als „Entschuldigung“ dafür heranziehen, dass die BASF sich dermaßen hat abhängen lassen.

SABIC Wertvoller ist auch die arabische Petrochemie-Konkurrenz. SABIC ist Marktführer bei Schlüsselprodukten wie Ethylen, Ethylenglykol, Methanol, MTBE, Polyethylen und technischen Kunststoffen sowie deren Derivaten.

Dass die BASF nur noch zum geringeren Teil petrochemische Grundstoffe anbietet und auf höherwertige Spezialchemikalien und Systemlösungen ausgewichen ist, liegt sicherlich zu einem guten Teil an SABIC. Die Tochter von Ölgigant Saudi Aramco (SE:2222) hat schließlich besseren Zugang zu billigen Eingangsstoffen als jedes andere Chemieunternehmen. Dort in den Preiskampf zu gehen, wäre wenig aussichtsreich.

SABIC hingegen kann offenbar sehr gute Margen erwirtschaften. Obwohl der Umsatz weniger als die Hälfte wie bei BASF beträgt, bewegt sich die Marktkapitalisierung im Bereich von umgerechnet 84 Mrd. Euro.

Givaudan Und noch ein Unternehmen ist auf dem Weg, BASF den Rang abzulaufen. Givaudan (WKN: 938427) ist mit 42 Mrd. Schweizerfranken noch deutlich kleiner, aber der Abstand ist rapide geschrumpft. Ähnlich wie Linde fokussiert sich das Unternehmen im Wesentlichen auf eine einzige Plattform, wo es Givaudan nur mit wenigen ebenbürtigen Konkurrenten zu tun hat. Statt Gasen handelt es sich in diesem Fall um Aromen für Lebensmittel, Getränke und Kosmetik.

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Die Absatzmärkte sind krisensicher und die Möglichkeiten zur Erweiterung des Sortiments sowie der Anwendungen nahezu unbegrenzt. Die Umsätze von 3,3 Mrd. Schweizerfranken im ersten Halbjahr 2021 erscheinen gering im Vergleich zum Riesen BASF. Doch der Gewinn von 0,5 Mrd. Schweizerfranken und die hervorragenden Wachstumsaussichten überzeugen Anleger.

Mein Fazit Das Fachmedium Chemical & Engineering News listet die BASF in ihrem Ranking immer noch auf der ersten Position nach Chemie-Umsatz.

Dennoch ist auffällig, dass Unternehmen aus dem erweiterten Umfeld der Chemie, die stärker fokussiert sind, höhere Margen und Wachstumsraten erzielen – und deshalb an der Börse höher geschätzt werden. Natürlich darf man dabei nicht vergessen, dass BASF ein guter Dividendenzahler ist und somit die schwächere Kursentwicklung etwas kompensiert.

Doch die besten Unternehmen der Welt setzen ihre Überschussliquidität erfolgreich dafür ein, um neue Wachstumspotenziale zu generieren.

Der Artikel BASF-Aktie: Darum fällt der Chemie-Gigant im Wettbewerb immer weiter zurück ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021

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