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BASF-Aktie vor neuer Ära: Verpasst das Management Chancen?

Veröffentlicht am 18.07.2021, 09:47
Aktualisiert 18.07.2021, 10:06
BASF-Aktie vor neuer Ära: Verpasst das Management Chancen?

Die Pandemie befindet sich in der Spätphase und die Post-Coronazeit erscheint am Horizont. Einige der größten DAX-Konzerne haben ihre Strategie zuletzt radikal neu ausgerichtet, um in der neuen Ära ihre Chancen zu maximieren, zu den Gewinnern zu gehören. Bei der BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11) hingegen scheint es im gleichen Trott voranzugehen wie zuvor. Muss man sich also um die BASF-Aktie Sorgen machen? Oder tut sich hinter den Kulissen mehr, als man auf den ersten Blick erkennen kann?

Wie Siemens (DE:SIEGn) und Volkswagen (DE:VOWG) ihre Strategie auf den Kopf stellen Das Organisationsproblem Große Konzerne haben immer das Problem, wie sie sich am besten organisieren sollen. Das Verhältnis zwischen Geschäftsbereichen und Zentrale, zwischen Segment-Chefs und Landes-Chefs, zwischen Ingenieuren, Controllern und Vertrieblern – immer ist die Frage, wer welche Kompetenzen zugewiesen bekommt und wer das letzte Wort haben soll, wenn es darauf ankommt.

Jeder CEO, der etwas auf sich hält, entwickelt Konzepte zur Optimierung dieser Strukturen. Die Moden ändern sich dabei. Eine Zeitlang haben viele globale Service-Einheiten geschaffen, um Größenvorteile zu heben. Dann ging es darum, schlankere Hierarchien zu bilden und den Geschäftsbereichen mehr Entscheidungsmacht zu verleihen, um agiler zu werden.

Vor der Pandemie gab es einen regelrechten Kampf gegen Konzerne. Sie wurden von Investoren gedrängt, zunächst auf eine Holding-Struktur umzustellen und dann die eigenständigen Teilkonzerne abzuspalten, damit sie sich vom Korsett des Konglomerats befreien können. Insbesondere bei Siemens (WKN: 723610), aber auch bei Volkswagen (WKN: 766403), war einiges davon zu beobachten über die letzten Jahre. Diverse Abspaltungen zeugen davon.

Eine neue Ära als mögliches Vorbild für die BASF-Aktie Beim neuesten Trend kehrt jedoch die Wertschätzung gegenüber dem Konzernverbund zurück. Joe Kaeser sprach bei Siemens gerne vom Flottenverband, ließ aber die konkrete Ausgestaltung des Verhältnisses von Flotte und Schaltzentrale offen. Bei seinem Nachfolger Roland Busch kristallisiert sich nun klar heraus, auf was es hinausläuft.

Die erste Geige spielen heute die in der Zentrale angesiedelten konzernweiten Kernkompetenzen. 3D-Druck, künstliche Intelligenz, Cybersecurity und vieles mehr bilden zusammen das Kraftzentrum, das von den angeschlossenen Geschäftseinheiten angezapft werden kann, um Kundenlösungen zu realisieren. Bei Zukäufen geht es nicht mehr darum, Marktanteile für einzelne Töchter hinzuzukaufen. Die Frage ist fast immer, ob sie einen Beitrag zu Stärkung der Kernkompetenzen leisten.

Früher wollten sich die Einheiten in eine bestimmte Richtung entwickeln und forderten dafür ein Forschungs-Budget. Heute wird sozusagen auf Vorrat geforscht und dann werden die Einheiten dazu aufgefordert, etwas damit zu tun. Die Kernkompetenzen werden zur Keimzelle für innovative Geschäftsmodelle über alle Segmente hinweg.

Etwas Ähnliches habe ich bei der kürzlichen Strategie-Präsentation der Volkswagen-Gruppe beobachtet. Auch dort hat CEO Diess Kernkompetenzen definiert, die sich durch alle Segmente durchziehen. Auf Basis der Kernkompetenzen Mechatronik, Software, Batterien, Ladetechnik und Mobilitätslösungen sollen neue Geschäftsmodelle entstehen. Dadurch wurden die früher den stolzen Automarken untergeordneten Bereiche plötzlich selbst zu fundamentalen Wachstumskernen, deren Potenziale über die Konzerngrenzen hinausreichen.

Kann auch die BASF-Aktie von diesem Trend profitieren? Die BASF wirkt zunächst noch immer wie ein klassisches Konglomerat. Pflanzenschutzmittel und Hochleistungskunststoffe, Katalysatoren, Nahrungsergänzungsmittel und Farbpigmente scheinen nicht viel miteinander zu tun zu haben. Zukäufe und Verkäufe von Geschäftseinheiten dienen primär dazu, ein Profil mit höheren Wachstumsprofilen zu entwickeln. Das wirkt eher old-school und könnte bremsend auf die BASF-Aktie wirken.

Man kann es aber auch aus einem anderen Blickwinkel sehen. Dass sich bei der BASF im Vergleich zu Siemens und Volkswagen wenig bewegt, liegt vielleicht auch daran, dass sie Jahrzehnte Vorsprung hat. Schließlich ist der berühmte Verbund die Wiege der konzernübergreifenden Kernkompetenzen. Wohl kaum ein anderer Konzern verfolgt diesen Ansatz zur direkten Weiternutzung von Nebenprodukten seit so vielen Jahren so konsequent.

Darüber hinaus wurde die IT-Kompetenz zur Kernkompetenz erhoben, was anhand des 2017 in Betrieb genommenen Supercomputers Quriosity besonders deutlich wird. Über die Mitwirkung im deutschen Quantencomputer-Konsortium geht die BASF den nächsten Schritt. Auch das Nachhaltigkeits-Know-how wurde schon 2018 zu einem Wachstumspfeiler der neuen Strategie. Sogenannte Accelerator-Produkte, die für effizienteren Ressourceneinsatz sorgen, stehen bereits jetzt für 17 Mrd. Euro Umsatz.

Hinzu kommen weitere segmentübergreifende Kompetenzfelder wie Biosciences und das Formulierungs-Know-how. Auch die vorgenannten Katalysatoren bilden keineswegs eine isolierte Geschäftseinheit. Vielmehr profitieren alle anderen Segmente davon, weil diese Kernkompetenz bei 90 % aller Produkte zum Einsatz kommt.

Die BASF-Strategie hat Potenzial Die BASF ist in gewisser Hinsicht ein Vorreiter, wenn es darum geht, Kernkompetenzen zu zentralen Geschäftstreibern zu erheben. Vor allem was den Verbund angeht, macht dem Chemie-Giganten niemand was vor. Bei der Stärkung weiterer Kernkompetenzen hat das Management ebenfalls bereits eine Menge bewegt.

Aber im Vergleich zu Siemens (und wahrscheinlich auch Volkswagen) erscheint das Vorgehen weniger radikal. Ich denke, es gibt noch Luft nach oben, um das Kraftzentrum der BASF mit noch mehr Energie aufzuladen. Anleger, die sich für die BASF-Aktie interessieren, sollten daher genau hinsehen, wie das Management die Strategie weiterentwickelt.

Der Artikel BASF-Aktie vor neuer Ära: Verpasst das Management Chancen? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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