Investing.com - Die Kurse an den europäischen Börsen rutschen am Freitag trotz optimistischer Wirtschaftsberichte aus Deutschland und Frankreich ab. Neue geopolitische Spannungen zwischen USA und Nordkorea dämpfen die Marktstimmung rund um den Globus.
Um 07:45 Uhr GMT oder 03:45 Uhr ET fiel der EURO STOXX 50 um 0,04 Prozent, Frankreichs CAC 40 rutschte um 0,25 Prozent ab und der DAX 30 um 0,08 Prozent.
Die Marktstimmung erfuhr einen Dämpfer, nachdem der nordkoreanische Führer Kim Jong-un am Freitag gesagt hatte, Pjöngjang erwäge „härteste Gegenmaßnahmen in der Geschichte“ als Antwort auf die von Donald Trump angedrohte Zerstörung Nordkoreas.
Kurz danach bestätigte der nordkoreanische Außenminister Ri Yong Ho, sein Land sei in der Lage, einen Wasserstoffbombentest beispiellosen Ausmaßes durchzuführen.
In seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag sagte Trump: „die Vereinigten Staaten verfügen über große Stärke und Geduld, aber sollten wir uns oder unsere Verbündeten verteidigen müssen, haben wir keine andere Wahl als Nordkorea vollkommen zu vernichten.“
Die Anleger scheinen nicht auf früher am Tag veröffentlichte Daten der Marktforschungsgruppe Markit zu achten, denen zufolge die Aktivität im Dienstleistungssektor Deutschlands und Frankreichs weiter expandiert ist als erwartet.
Finanzwerte notieren uneinheitlich. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) steigen um 0,24 bzw. 0,46 Prozent, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) fallen um 0,66 bzw. 0,64 Prozent.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) verlieren beide 0,01 bzw. 0,06 Prozent, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) ziehen sich um 0,05 bzw. 0,36 Prozent zurück.
Deutsche Lufthansa AG (DE:LHAG) bricht um 1,60 Prozent ein. Die deutsche Fluglinie wird voraussichtlich einen Großteil des insolventen Billigfliegers AirBerlin übernehmen. Der britische Rivale easyJet (LON:EZJ) ist auch noch im Rennen.
Der FTSE 100 in London fällt um 0,27 Prozent. Die Anleger warten auf die Ansprache der britischen Premierministerin Theresa May im Laufe des Börsentages.
Früher in der Woche veröffentlichte Meldungen legen nahe, dass Großbritannien für eine Überganszeit von zwei Jahren nach dem Brexit Zahlungen in Höhe von 20 Mrd. Euro leisten wird.
Smiths Group (LON:SMIN) gehört mit 4,09 Prozent Absturz zu den schlechtesten Performern des Index. Das Ingenieursunternehmen meldete für das Gesamtjahr bis zum 31. Juli einen Vorsteuergewinn von 528 Mio. Pfund.
Bei Betriebsergebnissen wurde ein Anstieg von elf Prozent auf 589 Mio. Pfund ausgewiesen.
Der Bergbausektor verbucht Verluste: Glencore (LON:GLEN) fällt um 1,33 Prozent und Anglo American (LON:AAL) um 1,69 Prozent. Antofagasta (LON:ANTO) und BHP Billiton (LON:BLT) ziehen sich um 1,79 bzw. 2,27 Prozent zu.
Im Finanzsektor herrscht ebenfalls ein Abwärtstrend vor. Aktien der Royal Bank of Scotland (LON:RBS) fallen um 0,19 Prozent und Barclays (LON:BARC) verliert 0,97 Prozent. Lloyds Banking (LON:LLOY) rutscht um 1,04 Prozent und HSBC Holdings (LON:HSBA) um 0,51 Prozent ab.
Johnson Matthey (LON:JMAT) schnellt um 1,03 Prozent hoch. Zuvor gab das Chemieunternehmen Investitionspläne in Höhe von 200 Mio. Pfund für die Entwicklung von kobaltfreien Batteriematerialien bekannt, die die Kosten für Elektroautos reduzieren und ihre Reichweite erhöhen würden.
Aktienmärkte in den USA starten niedriger. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,17 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,19 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,31 Prozent erwartet.