Investing.com - Die Aktien von GSK (LON:GSK) haben in den vergangenen Jahren enttäuscht, doch die Analysten von Bernstein sehen nun neue Chancen. Zwei entscheidende Entwicklungen könnten den Kurs des britischen Pharmakonzerns antreiben: die Wiederzulassung von Blenrep in den USA zur Behandlung von Blutkrebs und die Phase-3-Daten für Camlipixant, ein vielversprechendes Mittel gegen chronischen Reizhusten.
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Optimismus trotz leicht gesenkter Prognosen
Bernstein hat die Schätzungen für den Kerngewinn pro Aktie (EPS) für die Jahre 2025 bis 2031 leicht um 2–3 % reduziert. Hintergrund ist eine schwächere Entwicklung des Shingrix-Impfstoffs in China. Allerdings werde dieser Effekt durch andere Faktoren ausgeglichen, darunter ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von zwei Milliarden Pfund, das GSK mit den Zahlen zum vierten Quartal 2024 angekündigt hatte.
Trotz der kleinen Anpassung sind Bernsteins EPS-Prognosen immer noch bis zu 49 % höher als der Bloomberg-Konsens. Die Analysten gehen von schnellerem Umsatzwachstum, besseren Margen und einer Entschuldung aus. Die langfristigen Umsatzprognosen wurden bereits im vierten Quartal von über 38 Milliarden auf über 40 Milliarden Pfund angehoben. Bernstein traut GSK sogar 42 Milliarden Pfund zu – ein Wert, der 24 % über dem Bloomberg-Konsens liegt und das Potenzial von Blenrep noch nicht einmal berücksichtigt.
Aktie unterbewertet?
Bernstein sieht die GSK-Aktie derzeit als unterbewertet. Die Experten bewerten das Impfstoffgeschäft mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 für das Jahr 2025, was einer fairen Bewertung von 4,83 Pfund pro Aktie entspricht. Damit läge GSK 17 % unter der Bewertung des dänischen Pharmariesen Novo Nordisk (NYSE:NVO).
„Anders als Novo sehen wir bei GSKs Impfstoffsparte ein langfristiges Wachstumspotenzial. Die hohen Markteintrittsbarrieren schützen das Geschäft, da es keinen klassischen Patentablauf-Risiken unterliegt“, so die Analysten.
Die GSK-Pharmasparte würde derzeit mit einem KGV von nur 6,5 bewertet - 30 % unter dem Durchschnitt der europäischen Konkurrenz, wenn man Firmen mit bald auslaufenden Patenten ausklammert. Bernstein geht davon aus, dass GSKs breite Pipeline die Pharmasparte nach den wichtigen Patentabläufen im Jahr 2034 stabilisieren wird.
Fair-Value-Berechnung und Analysteneinschätzungen
Der Fair-Value-Rechner von InvestingPro, der auf 14 verschiedene Bewertungsmodelle zurückgreift, sieht die GSK-Aktie derzeit um 44 % unter ihrem fairen Wert handeln. Laut dem Tool liegt dieser bei 2.098,02 Pence.
In der Qualitätsbewertung von InvestingPro erreicht GSK 3 von 5 Punkten, was auf eine solide, aber nicht herausragende fundamentale Stärke hinweist.
Das durchschnittliche Kursziel von 19 Analysten liegt bei 1.804 Pence.
Quelle: InvestingPro
Welche Risiken gibt es?
Trotz des positiven Gesamtbildes sehen die Experten auch Risiken. Sollte die späte Phase der Medikamentenentwicklung scheitern, könnte das Umsatzziel für 2031 auf 35 Milliarden Pfund sinken, was die Aktie um 10 % belasten würde.
Weitere Gefahren sieht Bernstein in einer möglichen Margenschwäche. Falls sich die EBITA-Margen zwischen 2025 und 2030 nicht verbessern, wäre ein Abschlag von 7 % auf das Kursziel denkbar. Sollte das HIV-Geschäft lediglich die Erwartungen erfüllen, könnte das einen weiteren Rückgang von 2 % bedeuten.
Quelle: InvestingPro
Insgesamt hat Bernstein sein Kursziel für GSK daher leicht von 2.355 auf 2.290 Pence gesenkt. Die Analysten bleiben jedoch optimistisch und sehen in den kommenden Jahren weiteres Potenzial für die Aktie.
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