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Bewegung in Banken-Tarifverhandlungen

Veröffentlicht am 16.01.2022, 14:39
Aktualisiert 16.01.2022, 14:45
© Reuters.

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FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - In die Tarifverhandlungen für 140 000 Beschäftigte privater Banken in Deutschland kommt Bewegung. An diesem Montag (17.1.) wollen die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber den Gesprächsfaden wieder aufnehmen - wegen der Pandemie per Videoschalte.

Der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV) hofft auf einen Durchbruch bei den zwischenzeitlich ins Stocken geratenen Verhandlungen. "Nach über einem halben Jahr brauchen die Beschäftigten und die Unternehmen endlich Klarheit und Planungssicherheit", sagte die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Commerzbank (4:CBKG)-Personalchefin Sabine Schmittroth. Seit dem 1. Juli ringen die Tarifpartner um einen Kompromiss. "Jetzt ist die Zeit für ernsthafte Verhandlungen und pragmatische Lösungen. Wir sind dazu bereit", betonte Schmittroth am Freitag.

Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck sagte in der vergangenen Woche: "Ich gehe davon aus, dass wir die Verhandlungen am Montag auf Augenhöhe fortsetzen können." Es seien aber noch etliche Fragen zu klären.

Verdi fordert für Beschäftigte der privaten Banken 4,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben bislang eine Erhöhung der Tarifgehälter in drei Stufen um insgesamt 3,2 Prozent angeboten.

Ein Knackpunkt der Tarifrunde: flexiblere Arbeitsbedingungen. Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) wollen nach positiven Erfahrungen mit mobilem Arbeiten während der Pandemie verbindliche tarifliche Regelungen erreichen. Aus Arbeitgebersicht müssen ein Anspruch auf Mobilarbeit und Fragen von technischer Ausstattung inklusive Pauschalen dafür auf Betriebsebene geregelt werden.

Der AGV Banken hatte mit Verdi zuletzt am 24. September verhandelt, mit dem DBV am 13. Oktober. Verdi hatte die ebenfalls für den 13. Oktober geplante vierte Gesprächsrunde kurzfristig abgesagt. Zur Begründung hatte Verdi-Verhandlungsführer Duscheck seinerzeit gesagt, es habe von Arbeitgeberseite keine Signale gegeben, das bisherige Angebot nachbessern zu wollen. Mit Warnstreiks versuchte die Gewerkschaft in der Folge, den Druck zu erhöhen.

Ebenfalls in die nächste Runde gehen in der kommenden Woche (20.1.) die Tarifverhandlungen für die Landes- und Förderbanken, die gesondert laufen. Dort haben sich beide Seiten beim Thema mobiles Arbeiten nach Auskunft der Arbeitgeberseite bereits angenähert.

Außerdem geht es auch in den Verhandlungen für 60 000 Beschäftigte von Landes- und Förderbanken sowie mehreren Sparkassen um eine Gehaltserhöhung. Verdi fordert bei den öffentlichen Banken 4,5 Prozent mehr Geld, der DBV 4,8 Prozent. Verdi will mit bundesweiten Warnstreiks vor der fünften Verhandlungsrunde den Forderungen Nachdruck verleihen.

Die Verhandler des Bundesverbandes öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) haben nach eigenen Angaben in der vierten Runde im November ein erstes Gehaltsangebot vorgelegt: Das Paket umfasst demnach zwei Einmalzahlungen von insgesamt 1000 Euro, ein Lohnplus von 1,4 Prozent zum 1. August 2022 sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde ab dem 1. Januar 2024.

"In der anstehenden Runde muss für beide Seiten das Ziel sein, zum Abschluss zu kommen", mahnte der Verhandlungsführer der öffentlichen Banken, Gunar Feth. "Je früher uns das gelingt, umso früher profitieren auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Instituten."

Erstmals seit 1972 tritt die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken wieder eigenständig für ihre derzeit 43 Mitgliedsinstitute an. Das Ziel: Passgenauere Lösungen statt den kleinsten gemeinsamen Nenner. In einem ersten Schritt hatten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber Mitte August auf einen Tarifvertrag für Nachwuchskräfte bei den öffentlichen Banken geeinigt.

Eine dritte Baustelle in Sachen Banken-Tarife wurde am vergangenen Montag (10.1.) eröffnet: Verdi fordert für etwa 15 000 Beschäftigte der zum Deutsche-Bank-Konzern (4:DBKGn) gehörenden Postbank sechs Prozent mehr Lohn sowie eine Corona-Prämie. Zudem will die Gewerkschaft auch bei der Postbank festschreiben, dass Beschäftigte bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. Wegen einer aus Verdi-Sicht enttäuschenden ersten Runde gab es bei der Postbank bereits in den vergangenen Tagen erste Warnstreiks. Für die Postbank wird wegen ihrer Tradition von Haustarifverträgen gesondert verhandelt.

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