Investing.com - Aktien von Impfstoff-Herstellern stehen am Freitag massiv unter Druck, nachdem das Oberste Gericht eine von US-Präsident Joe Bidens Regierung verfügte Impf- oder Testpflicht in größeren Firmen vorerst gestoppt hat.
Besonders stark erwischt hat es dabei die Aktie von Novavax (NASDAQ:NVAX), die mehr als 10 % einbrach. Das Biotech-Unternehmen ist bereits über ein Jahr im Verzug mit der Markteinführung seines Impfstoffs und muss noch die FDA-Zulassung für den Notgebrauch einholen. Von der WHO und in Großbritannien, der EU, Indien und einigen weiteren Ländern hat Novavax bereits grünes Licht erhalten.
BioNTech (NASDAQ:BNTX) verlor 5 %, sein Partner Pfizer (NYSE:PFE) fiel um 1,6 %. Moderna (NASDAQ:MRNA) sank 5,4 %, während Johnson & Johnson (NYSE:JNJ), das aufgrund der geringen Einnahmen aus dem Impfstoffverkauf weniger von der Entscheidung des Obersten Gerichts betroffen ist, 0,6 % einbüßte.
Die Regelung für Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten hätte für schätzungsweise 84 Millionen Arbeitnehmer gegolten. Nach Ansicht des Gerichts verfügt die Regierung nicht über die einseitige Befugnis, den Arbeitgebern vorzuschreiben, dass ihre Arbeitnehmer geimpft oder wöchentlich auf das Coronavirus getestet werden müssen.
Das Gerichtsurteil kommt zu einer Zeit, in der die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus zu einer Rekordzahl von Infektionen in den USA und anderswo auf der Welt geführt hat. Nach Angaben der New York Times wurden in den letzten sieben Tagen in den USA durchschnittlich mehr als 803.000 Coronavirus-Fälle gemeldet, ein Anstieg von 133 % im Vergleich zu vor zwei Wochen.
Nach fast zweijähriger Büroschließung fangen die Unternehmen langsam wieder an, ihre Büros zu öffnen, obwohl viele Mitarbeiter sich weiterhin gegen eine Impfung entscheiden.