FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Dax (DAX) zeichnet sich nach dem starken Vortag am Mittwoch zunächst ein deutlicher Rückschlag ab. Belasten dürften voraussichtlich hohe Kursverluste des Index-Schwergewichtes Bayer (4:BAYGN), nachdem die Leverkusener in einem Teilprozess um angebliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup in den USA eine Schlappe hinnehmen mussten.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte gut eine Stunde vor dem Handelsbeginn ein Minus von 0,71 Prozent auf 11 705 Punkte. Die Bayer-Anteile verloren im vorbörslichen Handel auf der Handelsplattform Tradegate bereits fast 10 Prozent zum Xetra-Schluss. Im Minus wird auch der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) erwartet mit aktuell 0,4 Prozent.
Tags zuvor hatte der Dax mit 11 823 Punkten einen weiteren Höchststand seit Oktober erreicht und auch die 200-Tage-Linie überwunden. Hier ging ihm dann jedoch etwas die Luft aus - wie auch dem US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) am Vorabend im Bereich der Marke von 26 000 Punkten. Er hatte etwa zum europäischen Handelsende sein Tageshoch erreicht, rutschte letztlich aber nach einem Medienbericht über mangelnde Fortschritte bei den US-chinesischen Handelsgesprächen ins Minus.
Einen Beleg über einen sich abschwächenden Welthandel lieferte nun auch der US-Paketdienstleister Fedex (112:FDX). Der Konzern rechnet mit einem globalen Konjunkturabschwung und strich seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nach einem enttäuschenden Winterquartal weiter zusammen. Im Dax könnten darunter die Anteile der Deutschen Post (4:DPWGn) leiden. Eine Hochstufung durch die Investmentbank HSBC auf "Buy" könnte aber höhere Kursverluste verhindern. Vorbörslich auf Tradegate sanken die Post-Anteile um 0,2 Prozent.
Auch vor der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank am Abend lehnen sich die Anleger nicht mehr weit aus dem Fenster. Einen Zinsschritt der Fed erwartet auf der Sitzung niemand. Die Märkte schauen vor allem auf die Projektionen der Zentralbanker. Zuletzt wurden diese im Dezember vorgelegt. Die Notenbank hatte damals bis Ende 2020 noch drei weitere Zinsanhebungen signalisiert. Die Experten der Dekabank erwarten, dass diese Prognose auf ein bis zwei Zinsschritte gesenkt wird.
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (4:MUVGn) will nach der Rückkehr zu einem Milliardengewinn im laufenden Jahr noch etwas höher hinaus. Der Überschuss solle 2019 etwa 2,5 Milliarden Euro erreichen, kündigte der Dax-Konzern (DAX) überraschend am Dienstag kurz nach Börsenschluss an. Vorbörslich auf Tradegate standen die Titel moderat tiefer.
Neben Bayer, der Post und Munich Re aus dem Dax stehen im MDax (MDAX) mit dem Autozulieferer und Verbindungstechnik-Hersteller Norma Group (4:NOEJ) sowie dem Schmierstoff-Produzenten Fuchs Petrolub (4:FPEG_p) zwei Unternehmen mit Jahreszahlen im Blick. Aus dem SDax (SDAX) kommen Zahlen vom Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich (4:JUNG_p) und vom Online-Händler Zooplus (4:ZO1G).