(neu: Platzierung erfolgt, aktueller Kurs, Studien von JPMorgan und Commerzbank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Post hat am Freitag unter einer Platzierung von Aktien durch die KfW Bankengruppe gelitten. Im Vormittagshandel büßten die Titel 3,07 Prozent auf 15,49 Euro ein und gaben damit ihre Vortagesgewinne wieder vollständig ab. Der Dax legte dagegen 0,66 Prozent zu. Die KfW platzierte mittlerweile alle angekündigten 60 Millionen Aktien bei institutionelle Investoren zu je 15,40 Euro. Der Anteil des Staates an dem deutschen Logistiker sank so von 30,5 auf 25,5 Prozent, der Aktienstreubesitz stieg zugleich von 69,5 auf 74,5 Prozent.
Da am Vorabend noch über einen Platzierungspreis von 15,70 Euro spekuliert worden sei, belaste das niedrigere Niveau nun die Post-Aktie, sagte ein Händler. Die Nachricht komme indes 'nicht überraschend'. Bereits im Juni habe es entsprechende Gerüchte gegeben, dass die Bundesregierung über die KfW ihren Post-Anteil auf 25 Prozent reduzieren wolle. Das Umfeld für Aktienplatzierungen sei derzeit gut und die Titel des Logistikunternehmens hätten sich vor allem seit Anfang Juni erfreulich entwickelt und knapp 20 Prozent zugelegt. Solange allerdings der Aktienüberhang bei der KfW bestehen bleibe, sei mit weiteren Platzierungen zu rechnen, begründete der Börsianer die negative Kursreaktion.
Trotz des Drucks auf die Aktien erinnerte er zugleich daran, dass die Platzierung auf längere Sicht positiv sei: 'Dadurch verschwindet der Aktienüberhang und die Marktkapitalisierung nach Streubesitz steigt und erhöht die Chance für die Post-Aktie auf eine Aufnahme in den Benchmark-Index der Eurozone, den EuroStoxx 50. Da zudem die Fundamentaldaten des Unternehmens stimmten und der Logistiker eine attraktive Dividende biete, sei er der Aktie gegenüber positiv eingestellt.
DZ BANK: 'EXZELLENTES TIMING'
Analyst Robert Czerwensky von der DZ Bank sprach von einem 'exzellenten Timing' der KfW für die Aktienplatzierung und meinte: 'Die Deutsche Post bleibt mittelfristig unsere Top-Empfehlung im Logistiksektor.' Dennoch rät er dazu, einen Teil der Gewinne durch die Aktien einzustreichen und nahm das Papier daher von seiner 'Empfehlungsliste'. Den fairen Wert sieht der Experte unverändert bei 19,00 Euro.
Analyst Christopher Combe von der US-Bank JPMorgan beließ die Aktie Gelb auf 'Overweight' mit einem Kursziel von 16,70 Euro. Angesichts des in den vergangenen elf Monaten deutlich gestiegenen Aktienkurses und der Bemühungen der staatlich kontrollierten KfW um mehr Kapital, komme dieser Schritt nicht gänzlich unvermutet, schrieb er. Dass damit der Anteil frei handelbarer Post-Aktien gestiegen sei, hält er ebenfalls für positiv.
Auch Commerzbank-Analyst Johannes Braun behielt seine Kaufempfehlung mit dem Kursziel 17,00 Euro bei. Zwar sei die Aktie kurzfristig unter Druck, langfristig sei die Platzierung aber positiv. Dabei verwies auch er auf damit steigende Chancen des Logistikkonzerns auf einen Platz im EuroStoxx 50./ck/fat
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Post
Da am Vorabend noch über einen Platzierungspreis von 15,70 Euro spekuliert worden sei, belaste das niedrigere Niveau nun die Post-Aktie, sagte ein Händler. Die Nachricht komme indes 'nicht überraschend'. Bereits im Juni habe es entsprechende Gerüchte gegeben, dass die Bundesregierung über die KfW ihren Post-Anteil auf 25 Prozent reduzieren wolle. Das Umfeld für Aktienplatzierungen sei derzeit gut und die Titel des Logistikunternehmens hätten sich vor allem seit Anfang Juni erfreulich entwickelt und knapp 20 Prozent zugelegt. Solange allerdings der Aktienüberhang bei der KfW bestehen bleibe, sei mit weiteren Platzierungen zu rechnen, begründete der Börsianer die negative Kursreaktion.
Trotz des Drucks auf die Aktien erinnerte er zugleich daran, dass die Platzierung auf längere Sicht positiv sei: 'Dadurch verschwindet der Aktienüberhang und die Marktkapitalisierung nach Streubesitz steigt und erhöht die Chance für die Post-Aktie auf eine Aufnahme in den Benchmark-Index der Eurozone, den EuroStoxx 50
DZ BANK: 'EXZELLENTES TIMING'
Analyst Robert Czerwensky von der DZ Bank sprach von einem 'exzellenten Timing' der KfW für die Aktienplatzierung und meinte: 'Die Deutsche Post bleibt mittelfristig unsere Top-Empfehlung im Logistiksektor.' Dennoch rät er dazu, einen Teil der Gewinne durch die Aktien einzustreichen und nahm das Papier daher von seiner 'Empfehlungsliste'. Den fairen Wert sieht der Experte unverändert bei 19,00 Euro.
Analyst Christopher Combe von der US-Bank JPMorgan beließ die Aktie Gelb auf 'Overweight' mit einem Kursziel von 16,70 Euro. Angesichts des in den vergangenen elf Monaten deutlich gestiegenen Aktienkurses und der Bemühungen der staatlich kontrollierten KfW um mehr Kapital, komme dieser Schritt nicht gänzlich unvermutet, schrieb er. Dass damit der Anteil frei handelbarer Post-Aktien gestiegen sei, hält er ebenfalls für positiv.
Auch Commerzbank-Analyst Johannes Braun behielt seine Kaufempfehlung mit dem Kursziel 17,00 Euro bei. Zwar sei die Aktie kurzfristig unter Druck, langfristig sei die Platzierung aber positiv. Dabei verwies auch er auf damit steigende Chancen des Logistikkonzerns auf einen Platz im EuroStoxx 50./ck/fat