FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholungsstrecke dürfte der Dax (DAX) am Donnerstag ohne große Veränderungen starten. Rund eine Stunde vor der Eröffnung signalisierte der X-Dax (DAX) als Indikator für den deutschen Leitindex einen Abschlag von 0,07 Prozent auf 12 210 Punkte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird 0,1 Prozent schwächer erwartet.
"Die aktuellen Krisen jagen den Anlegern keine Furcht ein", schrieb Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners in einem Morgenkommentar. "Kaufen will aber auch kaum jemand." Viele warteten daher erst einmal an der Seitenlinie ab, ob die nächste Fahrt nach oben oder nach unten geht, so der Experte.
Dazu passt, dass derzeit von den Weltbörsen frische Impulse fehlen. In Asien gab es am Donnerstag moderate Kursaufschläge, während in den USA tags zuvor der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) wieder bis fast an sein Rekordhoch herangelaufen war. Der marktbreite S&P 500 scheut weiter vor einem neuen Höchststand zurück. Über den US-chinesischen Handelsstreit sähen die Investoren derzeit eher hinweg, sagte Händler Stephen Innes vom Broker Oanda.
Vorbörslich mit plus 1,3 Prozent zum Xetra-Schluss notierten auf der Handelsplattform Tradegate die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer (4:BAYGN). Als Treiber erwies sich eine Kaufempfehlung der Citigroup (NYSE:C).
Mit Geschäftszahlen im Blick steht die Start-Up-Schmiede Rocket Internet (4:RKET). Die Anteile rückten auf Tradegate um 3,8 Prozent vor, wobei auch der Beschluss eines Aktienrückkaufprogramms beflügelte.
Für die Papiere des Modekonzerns Tom Tailor (4:TTIGn) ging es nach einer Prognosesenkung vorbörslich mit minus 9 Prozent kräftig abwärts. Damit reiht sich Tom Tailor ein in die Liste der Konzerne mit deutlichen Prognosekürzungen infolge des heißen Sommers. So waren Zalando (4:ZALG) und Ceconomy (4:MEOG) Tom Tailor bereits vorausgegangen. Ein Händler fragte sich daher, welcher Handelskonzern oder Modehersteller derzeit in der Lage sei, die Konzernziele beizubehalten.