Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Der nachlassende Renditeanstieg hat am Mittwoch die Inflationssorgen der US-Anleger etwas in den Hintergrund gerückt.
Beim S&P 500 und dem Dow Jones Industrial Average kam es so am Mittwoch zu einer leichten Erholung.
Ein komplettes Reversal war es jedoch nicht. Der technologielastige Nasdaq gab erneut etwas nach. Defensive Werte wie Versorger (NYSE:XLU) und Gesundheitsunternehmen (NYSE:XLV) entwickelten sich besser.
Ebenfalls zugelegt hatte am Mittwoch der iShares Russell 1000 Value ETF (NYSE:IWD). Der Index hat sich in dem schwankungsanfälligen Marktumfeld der letzten Tage besser gschlagen als sein Growth-Pendant.
Stephanie Link, Chefanlagestratege und Portfoliomanager bei Hightower Advisors, sieht darin den Beginn einer größeren Verschiebung an den Märkten. Nach dem Corona-Ausbruch im Sommer, der Zweifel am Wirtschaftswachstum aufkommen ließ, stünden Reopening- und Value-Aktien nun am Beginn einer Outperformance, so Link gegenüber CNBC.
In Washington geht derweil das Ringen der Abgeordneten um die Finanzierung der US-Regierungsgeschäfte weiter.
Der Kongress hat noch bis Ende Donnerstag Zeit, bevor (wieder einmal) ein Shutdown droht, es sei denn, den Demokraten gelingt es noch während ihres Streits mit den Republikanern über die Schuldengrenze, eine Zwischenfinanzierung durchzusetzen.
Der US-Notenbankchef Jerome Powell warnte auf dem EZB-Forum vor wirtschaftlichen Unwägbarkeiten auf mittlere Sicht und betonte, dass die Inflation in diesem Jahr voraussichtlich auf einem hohen Niveau bleiben werde.
Es sei frustrierend, dass das Impfen der Menschen und die Eindämmung der Delta-Variante des Coronavirus auch 18 Monate später noch immer das wichtigste wirtschaftspolitische Instrument sei, sagte Powell auf eine Frage zu den US-Wirtschaftsaussichten bei einer von der Europäischen Zentralbank organisierten virtuellen Veranstaltung, wie Reuters berichtet.
"Und frustrierend ist auch, dass die Engpässe und Probleme in der Lieferkette nicht besser werden, sondern sich anscheinend sogar noch etwas verschlimmern", so Powell. "Wir gehen davon aus, dass sich dies bis ins nächste Jahr hinein fortsetzen und die Inflation noch länger als gedacht hochhalten wird."
Unternehmen mit großer Preissetzungsmacht dürften bei steigender Inflation gut abschneiden, weshalb die UBS (SIX:UBSG) mehrere Unternehmen herausgesucht hat, die sich in diesem Umfeld gut behaupten könnten.
Die UBS verwies unter anderem auf die in Puerto Rico tätige Bank Popular (NASDAQ:BPOP) und die First Hawaiian (NASDAQ:FHB) aus Honolulu. Beide Banken "profitieren von ihrem Inselgeschäft, bei dem es sich im Wesentlichen um ein Oligopol für Banken handelt, was wiederum zu einer größeren Preissetzungsmacht führt."
Aber auch die Kaffeehauskette Starbucks (NASDAQ:SBUX) und der Anbieter für photovoltaische Energiegewinnungs-, optimierungs- und Monitoringsysteme SolarEdge (NASDAQ:SEDG) schafften es auf die Liste.
1. Quartalszahlen
CarMax (NYSE:KMX) dürfte im zweiten Quartal einen Gewinn je Aktie von 1,85 Dollar bei einem Umsatz von 6,78 Milliarden Dollar erzielen, wie die von Investing.com befragten Analysten schätzen. Für den Einzelhändler Bed Bath & Beyond (NASDAQ:BBBY) wird für das zweite Quartal ein Umsatz von 2,06 Milliarden Dollar und ein Gewinn je Aktie von 52 Cents prognostiziert.
2. Bruttoinlandsprodukt
Die US-Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal im gleichen Tempo gewachsen sein wie im ersten Quartal. Den Schätzungen nach ist sie um 6,6 % gewachsen. In der zweiten Schätzung war man von 6,6 % ausgegangen. Die Daten zum BIP werden um 14.30 Uhr MEZ veröffentlicht.
3. Inflationszahlen
Die US-Konsumausgaben dürften im zweiten Quartal um 3,7% zugenommen haben und sich damit gegenüber dem Wachstum von 6,5% im ersten Quartal verlangsamt haben. Der Kern-PCE-Preisindex bleibt Analysten zufolge gegenüber dem ersten Quartal unverändert und dürfte im zweiten Quartal um 6,1% gestiegen sein. Der Datensatz wird zusammen mit den BIP-Daten um 14.30 Uhr MEZ veröffentlicht.