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Brennstoffzellen und Wasserstoff-Know-how entwickeln sich für Hersteller großer Motoren zu einer Überlebensfrage

Veröffentlicht am 21.09.2019, 07:49
Aktualisiert 21.09.2019, 08:06
© Reuters.

Langfristig könnte der jährliche Umsatz mit Brennstoffzellentechnik über 300 Mrd. US-Dollar betragen – davon geht zumindest der Chef des Spezialisten Plug Power (NASDAQ:PLUG) (WKN: A1JA81) aus. Ob er da nicht etwas zu hoch gegriffen hat? Sicher ist jedenfalls, dass hier gerade ein mächtiger Markt am Entstehen ist – und davon wollen auch die Hersteller von kraftvollen Dieselmotoren etwas abhaben.

Die Dieselkonzerne suchen ihr Heil in der Flucht Vor 125 gelang es Rudolf Diesel zum ersten Mal, seinen Motor zum Laufen zu bringen. Trotz des Dieselskandals ist dieser Motortyp bis heute zumindest aus dem Nutzfahrzeugbereich kaum wegzudenken. Traton (DE:8TRA) (WKN: TRAT0N)-Chef Andreas Renschler ist überzeugt, dass es auch auf absehbare Zukunft keine wirkliche Alternative geben werde, was etwa große Lkws angeht. Die Infrastruktur ist weltweit perfekt ausgebaut, der Kraftstoff ist relativ günstig und die immer wieder aufs Neue verfeinerte Motortechnik hat sich einfach millionenfach bewährt.

Ähnlich sieht es Håkan Agnevall, der Chef der Bussparte von Volvo AB (OTC:VLVLY) (WKN: 871229), der meint, dass Alternativen wie Erdgas höchstens in Nischen Vorteile bringen. Wer es umweltfreundlicher mag, der solle auf Biodiesel setzen. Auch gegenüber der Brennstoffzelle gibt er sich betont zurückhaltend. Sie sei einfach zu unwirtschaftlich.

Nichtsdestotrotz tut sich bei Mitbewerbern mittlerweile einiges und das hat seinen Grund: Ein weitreichender Umstieg auf elektrifizierte Brennstoffzellenfahrzeuge im Schwerlastbereich, der schneller als erwartet kommt, hätte möglicherweise lebensbedrohliche Auswirkungen für sie.

Wenn man bedenkt, dass Amazon.com (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866) gerade 100.000 Elektrovans in Auftrag gegeben hat, kann man sich vorstellen, wie schnell es im Extremfall gehen kann. Vorausschauend engagieren sie sich daher bereits jetzt strategisch, um im Fall der Fälle für einen Brennstoffzellenboom gerüstet zu sein, anstatt davon überrumpelt zu werden.

Wie Dieselkonzerne in die Brennstoffzelle investieren Kaum hat sich MAN Diesel in MAN Energy Solutions umbenannt, strebt das Unternehmen mit neuem Schwung in weitere Technologiefelder. Dazu gehört auch die Wasserstoffwirtschaft, wo das Unternehmen bereits Partnerschaften in den Bereichen Elektrolyse und Speicherung eingegangen ist. Zudem engagiert es sich in der ambitionierten Initiative Wasserstoff.Bayern, wo es nicht nur auf das Schwesterunternehmen MAN Truck & Bus, sondern auch auf eine Reihe von Brennstoffzellenakteuren trifft.

Der unabhängige Aggregathersteller Cummins (NYSE:CMI) (WKN: 853121) wiederum hat gleich auf einen Schlag dafür gesorgt, praktisch alle wichtigen Bereiche der Wasserstoffwirtschaft abzudecken, von der Elektrolyse und der Speicherung über H2-Tankstellen bis hin zu Brennstoffzellensystemen: Am 9. September wurde die Übernahme von Hydrogenics abgeschlossen, eines der profiliertesten und vielseitigsten Unternehmen der Branche. Nun wurde bekannt, dass die Amerikaner zusätzlich in Loop Energy investiert haben, einem aufstrebenden Lieferanten von Range-Extendern, die schon bald in Demonstrationsfahrzeugen zu sehen sein sollen.

Ein weiterer führender Hersteller von Dieseltechnik ist Weichai Power (SZ:000338) (WKN: A1C6XW). Die Chinesen sind einerseits Großaktionär der Kion Group (DE:KGX) (WKN: KGX888), die große Erfahrung beim Einsatz von Brennstoffzellen in Gabelstaplern hat. Andererseits hat sich der Konzern bei Ballard Power Systems (NASDAQ:BLDP) (WKN: A0RENB) und Ceres Power (F:CFJA) (WKN: A2NB49) groß eingekauft mit dem Ziel, die Produktion in China zu skalieren.

Der langjährige frühere Joint-Venture-Partner von Weichai, die Deutz AG (DE:DEZG) (WKN: 630500), geht hingegen einen anderen Weg: Gemeinsam mit dem Start-up KEYOU wird an der Weiterentwicklung des Wasserstoffmotors gearbeitet. Schon in zwei Jahren wollen die beiden die Serienreife hinbekommen. Die kostengünstige Kombination aus robuster Motortechnik und emissionsfreiem Brennstoff könnte sich in diversen Szenarien als überlegen erweisen gegenüber der eher teuren und empfindlichen Brennstoffzellentechnik.

Es ist einiges in der Pipeline Wie die Beispiele zeigen, wollen sich die altgedienten Dieselkonzerne nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Mit geschickten Partnerschaften und Investitionen positionieren sie sich für eine immer wahrscheinlichere Wasserstoffrevolution. Die Ansätze sind dabei allerdings sehr unterschiedlich, vom kleinen Range Extender über hochleistungsfähige Systeme bis hin zum H2-Verbrenner. Im Fall von MAN Energy Solutions wird sogar in kompletten Ökosystemen gedacht.

Was wir daraus mitnehmen können, ist, dass die Wasserstoffwirtschaft nun immer mehr an Breite gewinnt. Der Verfügbarkeit des Rohstoffs wird sich über die kommenden Jahre dramatisch verbessern. Auf welche Weise er verbraucht wird, ist hingegen noch lange nicht klar. Da muss sich erst noch herausstellen, welche Konzepte wirklich tragen und massentauglich werden. Außerdem würde es mich nicht wundern, wenn der Diesel uns noch weitere 125 Jahre begleiten wird.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von KION. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt Cummins.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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