FOKUS 2-Starke Bilanzen von Intel und Yahoo treiben US-Börsen an

*Intel-Aktien klettern 6,5 Prozent, Yahoo 4,5 Prozent

*United Technologies auf ein Einkaufslisten der Börsianer

*Absatz bestehender Eigenheime übertrifft Markterwartungen

(neu: aktualisierte Kurse)

New York, 20. Apr (Reuters) - Starke Quartalszahlen von Intel, Yahoo und zahlreichen anderen Großunternehmen haben die Wall Street am Mittwoch kräftig angetrieben. Die Schwergewichte bei den Tech-Firmen hätten mit ihren guten Bilanzen die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung an die Börse zurückgebracht, sagten Händler.

Es gehe nicht allein darum, dass viele Firmen mehr verdient und umgesetzt hätten als erwartet, sagte Rick Meckler von LibertyView Capital Management. "Es dreht sich auch die fundamentale Stimmung an der Börse, da allgemein eine sehr enttäuschend Berichtssaison nicht ausgeschlossen war, vor allem im Tech-Sektor." Nach Börsenschluss wollte Apple seine Zahlen vorlegen.

Eher freundliche Nachrichten gab es auch in der Euro-Schuldenkrise: Eine neue Anleihe Spaniens stieß auf hohe Nachfrage, was an den Märkten als positiv interpretiert wurde. Auch von der Konjunkturfront kamen erfreuliche Daten: Der Absatz bestehender US-Eigenheime legte im März verglichen mit dem Vormonat um 3,7 Prozent auf das Jahr hochgerechnet auf 5,1 Millionen zu. Experten hatten nur mit fünf Millionen gerechnet.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte legte bis zum Nachmittag 1,3 Prozent auf 12.429 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> kletterte um 1,2 Prozent auf 1327 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> um 1,8 Prozent auf 2793 Stellen. In Frankfurt schloss der Deutsche Aktienindex (Dax) <.GDAXI> drei Prozent höher bei 7249 Punkten.

Intel-Aktien stiegen um 6,5 Prozent. Der weltgrößte Chiphersteller schaffte im Quartal einen Umsatzsprung von 25 Prozent. Wegen der bekannten Probleme mit bestimmten Prozessoren waren Experten zurückhaltender gewesen. Intel wischte auch Bedenken weg, das Geschäft könnte unter dem abflauenden Wachstum auf dem PC-Markt leiden. Der Halbleiter-Index PHLX<.SOX> sprang 3,6 Prozent in die Höhe - der größte Satz seit sieben Monaten.

Auch Yahoo erfreute die Anleger, die Aktie stieg um 4,5 Prozent. Obwohl Umsatz und Gewinn sanken, weil die Allianz des Internet-Pioniers mit Microsoft noch keine Früchte trägt, wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Darüber hinaus wies der weltgrößte IT-Dienstleister IBM über den Erwartungen liegende Gewinn- und Umsatzzuwächse aus. Das Volumen neuer Service-Aufträge ging aber zurück. Die Aktien traten jedoch auf der Stelle.

Aufwärts ging es auch mit den Aktien des weltgrößten Aufzug- und Klimaanlagen-Herstellers United Technologies, die vier Prozent zulegten. Der Konzern hatte im Quartal mehr Geld in der Kasse als gedacht und hob seine Prognose an.

Nasdaq-OMX-Aktien gaben nach einem freundlichen Auftakt 0,8 Prozent nach - trotz guter Bilanzdaten. Der transatlantische Börsenbetreiber, der derzeit gegen die Deutsche Börse um den Kauf der Börse Nyse kämpft, profitierte von gutem Handel in Europa und mit Derivaten.

(Reuters-Büro New York, geschrieben von Birgit Mittwollen und Sören Amelang, redigiert von Ralf Bode)