NEW YORK (dpa-AFX) - Spekulationen um die Nachfolge der US-Notenbankvorsitzenden Janet Yellen sowie schwache deutsche Konjunkturdaten haben den Eurokurs am Dienstag weiter sinken lassen. Allerdings konnte sich die Gemeinschaftswährung im US-Handel wieder etwas erholen und stand zuletzt bei 1,1770 US-Dollar - im europäischen Nachmittagsgeschäft war sie bis auf 1,1736 Dollar abgesackt.
US-Präsident Donald Trump soll laut einem Medienbericht schon bald eine Entscheidung über seinen Favoriten für den künftigen Vorsitzenden der US-Notenbank Fed fällen. Derzeit seien noch fünf Kandidaten im Rennen, und es sei damit zu rechnen, dass Trump seine Entscheidung noch vor Beginn seiner Asienreise am 3. November bekanntgeben werde, berichtete das "Wall Street Journal" mit Bezug auf einen nicht namentlich genannten Vertreter des Weißen Hauses. Als Nachfolger kommt demnach unter anderem der Ökonom John Taylor in Frage, der die sogenannte "Taylor-Regel" entwickelt hat. Diese soll es Notenbanken ermöglichen, durch eine vergleichsweise einfache Gleichung den Leitzins festzusetzen. Im aktuellen Umfeld würde sie nach Berechnungen von Ökonomen zu einem fast doppelt so hohen Leitzins in den USA führen wie er derzeit gilt, was dem Dollar als Anlagewährung zugute käme und den Euro sowie andere Währungen im Gegenzug weniger attraktiv erscheinen ließe. Zudem blieben die jüngsten Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für Deutschland etwas hinter den Prognosen zurück. Dies belastete den Euro zusätzlich.