Investing.com - Die Aktien von Coinbase (NASDAQ:COIN) standen am Donnerstag deutlich unter Druck. Nach einem Bericht über einen Hackerangriff und Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC sackten die Papiere des Krypto-Handelsplatzes um 7,2 Prozent ab. Die britische Investmentbank Barclays (LON:BARC) sieht die heftige Reaktion jedoch als überzogen an.
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Wie Coinbase mitteilte, hatten Angreifer mehrere Support-Mitarbeiter im Ausland bestochen. Ziel war es demnach, über eine gezielte Social-Engineering-Attacke an Kundendaten zu gelangen. Die Hacker verschafften sich Zugriff auf persönliche Informationen wie Namen, Adressen, maskierte Sozialversicherungsnummern und Bankdaten. Passwörter, Wallets oder private Schlüssel seien laut Unternehmen nicht betroffen gewesen. Insgesamt seien weniger als ein Prozent der aktiven Nutzer tangiert.
Barclays betonte in einer aktuellen Einschätzung, ein solcher Vorfall sei „nie positiv“. Dennoch glaube man, dass Coinbase angemessen reagiere. So habe der Konzern die Zahlung eines geforderten Lösegelds in Höhe von 20 Millionen Dollar verweigert, betroffene Nutzer entschädigt und arbeite mit den Behörden zusammen. Besonders wichtig sei, dass die Schwachstelle nicht in der Blockchain-Technologie selbst gelegen habe, sondern auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen sei.
Zusätzliche Unsicherheit kam durch einen Medienbericht auf, dem zufolge die SEC untersucht, ob Coinbase in seinem IPO-Filing von 2021 die Zahl verifizierter Nutzer zu optimistisch dargestellt habe. Barclays zufolge betreffe die Prüfung ausschließlich das damalige S-1-Dokument – aktuelle Nutzerzahlen stünden nicht im Fokus.
Die Analysten zeigten sich überrascht von der Schärfe des Ausverkaufs. Möglich sei, dass ein Teil der Kursverluste auch auf Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally zurückgehe – schließlich hatte Coinbase erst vor Kurzem den Sprung in den S&P 500 geschafft. Insgesamt sei die Marktreaktion „etwas überzogen“, so Barclays.
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