Investing.com - Ölfutures auf die Sorte West Texas Intermediate haben am Dienstag ihren niedrigsten Stand seit mehr als sechs Jahren hinter sich gelassen und wurden mit kleineren Aufschlägen gehandelt, nachdem Zahlen hereinkamen, die zeigten, dass die US-Hausbauanfänge im Juli auf ihren höchsten Stand in nahezu acht Jahren gestiegen sind.
US-Rohöl zur Lieferung im September hat sich an der New York Mercantile Exchange um 31 US-Cent oder 0,73% verteuert und wurde in den US-Morgenstunden zu 42,72 USD das Fass gehandelt, nachdem es zuvor auf ein Sitzungstief von 41,43 USD gefallen war, sein niedrigster Stand seit März 2009.
Wie das US-Handelsministerium berichtete sind die Hausbauanfänge um 0,2% auf auf das Jahr gerechnet 1,21 Millionen Einheiten gestiegen, was das höchste Niveau seit Oktober 2007 gewesen ist. Es handelt sich um den vierten Monat in Folge in dem die Hausbauanfänge über der Millionen-Einheiten-Marke liegen.
Die Baugenehmigungen sind im Juli um 16,3% gefallen, aber in den drei Monaten zuvor stark gestiegen.
Die Markteilnehmer warten auf die neuen, wöchentlichen Informationen zu den Vorratsbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten in den USA, um die Nachfrage in dem größten Ölverbraucher der Welt abschätzen zu können.
Das American Petroleum Institute wird im Laufe des Dienstags seinen Bericht zu den Vorräten vorlegen, während der am Mittwoch erscheinende Regierungsbericht zu den Rohölvorräten zeigen könnte, dass diese in der Woche zum 14. August um 1,6 Millionen Fass gefallen sind.
Ansonsten sackte der ICE Futures Exchange in London Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Oktober auf ein Tagestief von 48,25 USD das Fass ab und lag damit auf seinem tiefsten Niveau seit dem 14. Januar, bevor es seine Verluste später eindämmte und zuletzt mit einem Abschlag von 24 US-Cent oder 0,50% zu 48,50 USD gehandelt wurde. Der Preisverfall wurde von dem zusehends unsicheren Investitionsklima nach den schweren Verlusten an Chinas Aktienmarkt ausgelöst.
Der Shanghai Composite ist in volatilem Handel am Dienstag um 6% abgesackt, wobei sich die Talfahrt zum Ende der Handelssitzung hin beschleunigt hat, obwohl die Regierung neue Anstrengungen unternahm, die Märkte zu beruhigen.
Chinas Zentralbank hat die größte eintägige Bargeldinfusion seit fast 19 Monaten durchgeführt, um Abflüsse durch den schwächere Yuan auszugleichen.
Die Marktteilnehmer sind besorgt, dass der Einbruch am Aktienmarkt sich auf weitere Bereiche der Wirtschaft ausdehnen und die chinesische Nachfrage nach dem Industriemetall vermindern könnte.
Sorgen das Chinas jüngste Abwertung des Yuans die Ölimporte des Landes verringern könnten haben ebenfalls auf dem Markt gelastet.
Die asiatische Nation ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Rohölkontrakten auf Brent und WTI bei 5,78 USD das Fass, verglichen mit 6,87 USD zu Handelsschluss am Montag.