von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Kurstafeln erstrahlen am Dienstag in einem saftigen Grün. Auftrieb erhalten Europas Börsen durch die geldpolitische Lockerung Chinas, aber auch durch nachlassende Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Omikron-Variante des Coronavirus.
Gegen 13.20 MEZ stand der DAX um 2,08% höher, der französische CAC 40 stieg um 2,32%, während der britische FTSE Index um 1,18% zulegte.
Gefragt waren vor allem Aktien der Gig-Economy, denn die neuen EU-Vorschriften zur Klassifizierung von Arbeitnehmern verpflichten die Unternehmen nun doch nicht dazu, Auftragnehmer wie Arbeitnehmer zu behandeln, was mit zusätzlichen Kosten verbunden gewesen wäre. Stattdessen müssen die Firmen lediglich nachweisen, dass es sich bei den Auftragnehmern um eben genau solche handelt. Die Aktien von Just Eat Takeaway (AS:TKWY) stiegen um 6,9 % und die von Delivery Hero (DE:DHER) um 4,3 %.
Für anhaltende Unterstützung sorgte auch die gestrige Entscheidung der chinesischen Zentralbank, den Mindestreservesatz um 50 Basispunkte zu senken, was die Menge an Kapital verringert, das Geschäftsbanken vorhalten müssen.
Dieser Schritt, der zweite in diesem Jahr, zielt darauf ab, die Liquiditätsbedingungen zu lockern, als China Evergrande (HK:3333) und andere große Immobilienentwickler des Landes vor der Pleite stehen.
Die Aktienkurse erholten sich am Montag weltweit aufgrund nachlassender Sorgen über die Auswirkungen der Omikron-Variante, nachdem Gesundheitsbeamte aus Südafrika, wo die Variante erstmals entdeckt wurde, und aus den USA am Wochenende berichtet hatten, dass Omikron-Infizierte nur leichte Symptome aufweisen.
Bei den Einzelunternehmen sorgte die Aktie von ABB (SIX:ABBN) (+1,5 %) für Gesprächsstoff unter den Börsianern. Das Schweizer Maschinenbauunternehmen hatte am Dienstag höhere Umsatz- und Rentabilitätsziele bekannt gegeben. BMW (DE:BMWG) konnte um 1,4% zulegen, nachdem der deutsche Autohersteller angegeben hatte, sein einmillionstes Elektrofahrzeug verkauft zu haben und bis 2025 insgesamt zwei Millionen Elektrofahrzeuge absetzen zu wollen. Die Aktie von Stellantis (PA:STLA) stieg um 2,1%, nachdem der Eigentümer von Peugeot (PA:PEUP) (OTC: PUGOY), Fiat und Chrysler sich zum Ziel gesetzt hatte, bis Ende des Jahrzehnts 20 Milliarden Euro mit Software-Abonnements einzunehmen.
Die Aktien von Ashtead (LON:AHT) erhöhten sich um 2,6%. Der britische Ausrüstungsverleiher hat neben seiner Prognosen auch seine Dividende erhöht, während Bergbaukonzerne wie Rio Tinto (DE:RIO) und BHP ( Die ASX:BHP) (LON:BHPB) um über 2,5% zulegten, nachdem die Eisenerzpreise in China aufgrund von Spekulationen über eine Aufhebung der Stahlproduktionsbeschränkungen stark gestiegen waren.
Zu den Konjunkturdaten. Unter Finanzanalysten und institutionellen Anlegern haben sich die mittelfristigen Konjunkturerwartungen im Dezember eingetrübt. Der entsprechende ZEW-Index sank im Vergleich zum Vormonat um 1,8 Punkte auf 29,9 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.
Die Rohölpreise stiegen am Dienstag und bauten ihre starken Gewinne der letzten Sitzung aus, da die Sorgen über die Auswirkungen der Omikron-Variante auf die globale Nachfrage nachließen.
Die Investoren warten nun auf die Daten zu den US-Rohölvorräten vom American Petroleum Institute, die im Laufe des Tages hereinkommen werden.
Der US-Rohöl-Futures wurden um 3,1% höher bei 71,67 USD pro Barrel gehandelt und der internationale Referenzkontrakt Brent kletterte um 2,6% auf 75,02 USD stieg. Beide Kontrakte waren schon am Montag um fast 5% gestiegen.
Darüber hinaus verteuerten sich US-Gold-Futures um 0,2% auf 1.783,85 USD je Unze, während der EUR/USD um 0,1% auf 1,1279 nachgab.
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