Investing.com – Nach einem nervösem Auf und Ab, bei dem der Dax vorübergehend sogar die 7.900 Punkte-Marke unterschritt, feierte er seinen 25. Geburtstag dann doch noch vorübergehend mit dem Sprung über die 8.000er Marke. Der deutsche Leitindex ging dann allerdings mit einem Plus von 0,31% auf 7.983,92 Punkte aus dem Handel. In der zweiten Reihe notierten der MDax und der TecDax moderate Verluste von jeweils 0,73% auf 13.806,40 Punkte und 0,93% auf 955,15 Punkte.
Für Verunsicherung hatten am Morgen erneut schwache Konjunkturdaten aus China gesorgt, die als weitere Anzeichen einer Verlangsamung der Wirtschaftserholung aufgenommen wurden. Der Einkaufsmanagerindex der nationalen Statistikbehörde ist im Juni von 50,8 im Vormonat auf 50,1 Punkte gesunken, liegt somit nur noch knapp über der Wachstum signalisierenden 50 Punkte-Marke. Der entsprechende HSBC Einkaufsmanagerindex ist im Juni von 49,2 Zählern im Mai auf 48,2 Punkte gesunken, was auf eine leichte Verschlechterung der Geschäftslage und einem Rückgang der Industrieproduktion deutet.
Aber auch die deutsche Industrie hat sich erneut im Juni verschlechtert. Wie heute das Markit-Institut in London meldete, ist der Markit/BME Einkaufsmanagerindex von 49,4 im Mai auf 48,6 gesunken, nimmt somit weiter Abstand von der Wachstum signalisierenden 50 Punkte-Marke. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in der Eurozone verzeichnete dagegen ein 16-Monatshoch, wie heute das Markit-Institut mitteilte. Der entsprechende Index stieg im Juni von 48,3 Zählern im Mai auf 48,8 Punkte.
Außerdem ist im Mai die Arbeitslosenquote im Euroraum minimal um 0,1 Prozentpunkte auf 12,1% gestiegen. In der EU blieb diese dem Vormonat gegenüber unverändert bei 10,9%, wie heute das europäische Statistikamt (Eurostat) meldete. Insgesamt waren letzten Monat 26,405 Millionen in der EU und 19,222 Millionen Menschen in der Währungsunion arbeitslos. Nach Österreich (4,7) verzeichnete Deutschland mit 5,3% die zweitniedrigste Arbeitslosenrate der EU. Spanien (26,9%) und Griechenland (26,8%) meldeten dagegen die höchsten Quoten.
An den europäischen Aktienmärkten schlossen alle Leitindexe im Grün. Der FTSE 100 rückte um 0,77% vor, der CAC 40 notierte ein Plus von 0,76%, der Ibex 35 legte um 1,86% zu und der FTSE MIB stieg um 1,45%.
Etwas Rückenwind verlieh dann der positive Start von Wall Street in die neue Handelswoche. Der Dow Jones und der S&P 500 verzeichneten Aufschläge von jeweils 0,71% und 0,77%. Nach europäischem Börsenschluss weiteten dann beide ihre Gewinne um jeweils 1,02% und 1,18% aus, aufgrund eines leichten Anstiegs des ISM-Indexes für Juni von 49 Punkten im Mai auf 50,9 Zähler. Parallel sind Ausgaben im Bausektor im Mai um 0,5% gestiegen, was dem höchsten Stand seit mehr als vier Jahren entspricht, teilte heute das US-Handelsministerium mit.
Schwächer fiel dagegen der Markit-Index zur US-Industrieproduktion für Juni aus. Das entsprechende Barometer liegt zwar noch immer über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern, ist allerdings von 52,3 im Mai auf 51,9 Punkte gesunken. Im zweiten Quartal verzeichnete der Index 52,1 gegenüber 52,2 im Vorquartal.
An der Frankfurter Börse war die Siemens-Aktie Spitzenreiter im Dax bei einem Anstieg von 2,55%. Die Werte profitieren weiter von dem angekündigten kompletten Verkauf des 50-prozentigen Anteils von Siemens an dem Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks an die finnische Nokia für 1,7 Mrd. Euro. Topwerte im MDax und TecDax waren Celesio bei einem Anstieg von 6,63% und BB Biotech bei einem Aufschlag von 3,50%. Die größten Verluste verzeichneten dagegen die RWE mit minus 5,18%, GSW Immobilien bei einem Abschlag von 2,39% und SMA Solar Technlogy bei einem Minus von 7,70%.