Investing.com - Nach dem Ausverkauf der letzten Tage scheinen die Zeichen der Zeit heute auf Erholung zu stehen. So sank der DAX-Future gestern im nachbörslichen Handel kurz unter die Marke von 11.400 Punkten als eine große Order an der Wall Street die hiesigen Indizes auf neue Korrekturtiefs schob. Von hier aus ging es dann aber in eine dynamische Erholungsbewegung über, was auch dem DAX wieder auf die Sprünge half.
Der DAX-Future wird 15 Minuten vor Handelsbeginn auf 11.655 Punkten taxiert und damit mehr als 100 Punkte über dem gestrigen Tagesschlusskurs.
Darüber hinaus haben sich in Asien die Aktienindizes wieder etwas stabilisiert. Grund dafür könnten zum einen die guten chinesischen Exportdaten aus China sein, aber auch die Forderung der staatlichen Medien aus China, die von der Regierung eine Stützung des Aktienmarktes forderten.
Der China A50 Index stieg um 2,59 Prozent auf 11.134,35 Zähler, während der Hang Seng um 2,01 Prozent auf 25.774,70 Punkte zulegen konnte. Auch der japanische Nikkei erholte sich um gut 0,50 Prozent auf 22.694,66 Zähler.
Für Bewegung sorgen dürfte heute der Startschuss zur US-Berichtssaison. So berichten drei Schwergewichte aus der Finanzbranche im vorbörslichen Handel. Die US-Großbank JPMorgan (NYSE:JPM) (NYSE:JPM) macht um 12.50 Uhr den Anfang, gefolgt von Citigroup (NYSE:C) (NYSE:C) und Wells Fargo (NYSE:WFC) (NYSE:WFC) um jeweils 14.00 Uhr. Zwar wurden die Umsatz- und Gewinnerwartungen im Vergleich zum Mai und August etwas heruntergeschraubt. Anleger gehen aber immer noch von einem soliden Umsatzwachstum von 7,3 Prozent und einem Gewinnwachstum von 19,2 Prozent aus Unternehmen im S&P 500 aus.
Der Dow Jones ging gestern mit einem Verlust von mehr als 500 Punkten auf 25.052,83 Zähler aus dem Handel, konnte sich im nachbörslichen Handel aber wieder deutlich erholen. Gleiches gilt für den S&P 500 und dem Nasdaq 100.
Unterdessen sagte auch der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, dass die heftigen Verluste an den Börsen nicht mehr als eine Korrektur darstellen dürften. So seien vor allem in den USA zuletzt die Kurse stark angestiegen. "All das veranlasst mich, das eher als Korrektur einzuordnen", so Weidmann, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Das größte Risiko sehe er nach wie vor in einer Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China.
Ob wir hier bereits einen Boden gesehen haben, ist schwer zu sagen. Aber eine technische Gegenreaktion in die Nähe von 11.850 Punkte im DAX erscheint möglich. Spätestens hier sollten sich die Bullen aber wieder warm anziehen. Die negative Ausgangslage negieren würde dagegen nur ein Schlusskurs oberhalb von 11.998 Zählern.
Geschrieben von Robert Zach