von Peter Nurse
Investing.com - Nach der Kursrallye der letzten Wochen dürften die europäischen Aktienmärkte am letzten Handelstag des laufenden Monats etwas niedriger eröffnen. Sorgen um das Virus, die laufenden Brexit-Verhandlungen und die sich verschlechternden Beziehungen zwischen den USA und China sorgen für Gewinnmitnahmen.
Gegen 8 Uhr morgens notierte der DAX-Future in Deutschland um 0,8% tiefer, der CAC 40-Future in Frankreich verlor 0,9% und der FTSE 100-Future in Großbritannien fiel um 1,3%.
Größtenteils positive Meldungen über potenzielle Impfstoffe zur Behandlung von Covid-19 haben in letzter Zeit zu starken Kursgewinnen an den globalen Aktienmärkten geführt. In Europa hat der DAX diesen Monat um 15% zugelegt, der FTSE 100 um 14% und der CAC 40 um über 20%.
Allerdings herrscht in einigen europäischen Ländern inzwischen in der Öffentlichkeit Besorgnis über die Beschränkungen, die ihre Regierungen eingeführt haben, um die Ausbreitung des Covid-19-Virus vor der wichtigen Weihnachtszeit einzudämmen. Ohne die Unterstützung der Öffentlichkeit dürfte es sehr schwierig sein, die Pandemie einzudämmen.
Großbritannien und die Europäische Union steuern auf eine "sehr bedeutsame" Woche zu, sagte der britische Außenminister Dominic Raab am Sonntag, in der gravierende Differenzen über ein Handelsabkommen noch gelöst werden müssen.
Darüber hinaus berichtete Reuters, dass die scheidende Trump-Administration Chinas führenden Chiphersteller, Semiconductor Manufacturing International (HK:0981), und seinen größten Offshore-Öl- und Gasproduzenten, CNOOC (NYSE:CEO), auf eine schwarze Liste setzen will. Damit drohen sich die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt weiter zu verschlechtern.
Wie die Financial Times am Sonntag berichtete, erwägt HSBC (LON:HSBA) den vollständigen Ausstieg aus dem Privatkundengeschäft in den USA. Die US-Sparte von HSBC hat seit einiger Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
Im Terminkalender steht heute eine Rede der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, sowie vorläufige Inflationsdaten, vor allem aus Deutschland.
Die Ölpreise rutschten am Montag ab. Die Händler waren vor einem Treffen der wichtigsten Rohölproduzenten, bei dem die Fördermengen für das kommende festgelegt werden sollten, vorsichtig.
Es wird erwartet, dass die OPEC und ihre Verbündeten, eine Gruppe namens OPEC+, bei dem formellen zweitägigen Treffen, das später am Montag beginnt, die derzeitige Förderobergrenze beibehalten, anstatt sie im Januar um 2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen. Allerdings konnte ein Gremium von OPEC+-Ministern bei einer informellen Online-Diskussion am Sonntag keine Einigung erzielen.
Der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 1,8% auf 44,82 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 1,8% auf 47,37 Dollar sank. Beide Terminkontrakte steuern jedoch immer noch auf ein Monatsplus von mehr als 25% zu. Grund dafür sind die Hoffnungen auf drei vielversprechende Coronavirus-Impfstoffe.
Der Gold-Future fiel um 0,5% auf 1.778,45 Dollar und steuert damit auf ein Minus von über 5% in diesem Monat zu, während der EUR/USD um 0,1% höher bei 1,1965 Dollar gehandelt wurde.