Von Peter Nurse
Investing.com - Schwache Vorgaben aus Asien, geopolitische Sorgen und die erneute Sorge vor chinesischen Regulierungsmaßnahmen dürften die europäischen Aktienmärkte am Dienstag belasten.
Gegen 08.10 Uhr MEZ notierte der DAX-Future in Deutschland 0,5% tiefer, der CAC 40-Future in Frankreich fiel um 0,4% und der FTSE 100-Future in Großbritannien gab um 0,4% nach.
Der Hang Seng Index in Hongkong rutschte um 1,8 % ab, nachdem die chinesischen Regulierungsbehörden am Dienstag mehrere Gesetzesentwürfe für den Internet-Sektor veröffentlicht hatten - ein weiterer Vorstoß zur Bekämpfung der mächtigen Technologieunternehmen des Landes.
Die Richtlinien zielen darauf ab, unlauteren Wettbewerb zu verbieten und gleichzeitig die Verwendung von Nutzerdaten einzuschränken. In der Folge stürzten einige der wichtigsten in Hongkong gelisteten Internetaktien ab.
Vorausgegangen waren am Montag chinesische Wirtschaftsdaten, die auf eine Verlangsamung des Wachstums beim wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Region hindeuten. Grund dafür sind die steigenden Infektionsfälle mit der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung, während die Unruhen in Afghanistan die Stimmung der Anleger ebenfalls beeinträchtigen.
Im Vereinigten Königreich hat sich indes die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juli verbessert, nachdem das Land die Corona-Lockdowns vollständig aufgehoben hat. Die Zahl der Anspruchsberechtigten ging um 7.800 zurück, während die Arbeitslosenquote im Juni auf 4,7 % sank.
Die zweite Schätzung zum Eurozonen-BIP für das zweite Quartal steht im weiteren Verlauf der Sitzung auf der Agenda und dürfte das starke Wachstum von 13,7% der ersten Schätzung bestätigen. In den USA dürften zunächst die Einzelhandelsumsätze für Bewegung an den Märkten sorgen, bevor später dann Fed-Chef Jerome Powell das Wort auf einer Podiumsdiskussion ergreifen wird.
Unternehmensseitig rückt am Dienstag der Einzelhandelssektor in den Fokus. Neben Home Depot (NYSE:HD) legt auch Walmart (NYSE:WMT) seine Ergebnisse für das zweite Quartal vor Börseneröffnung vor.
Die Ölpreise gaben am Dienstag leicht nach und bemühten sich nach den starken Verlusten vom Montag infolge der Nachfragesorgen um Schadensbegrenzung.
Die Energy Information Administration wies am Montag in ihrem Monatsbericht darauf hin, dass die Schieferölproduktion in den USA im September voraussichtlich auf 8,1 Millionen Barrel pro Tag steigen wird, den höchsten Stand seit Mai 2020. Dies rückt die wöchentlichen Rohölbestandsdaten des American Petroleum Institute, die am Dienstag veröffentlicht werden, in den Mittelpunkt.
Bis 08.10 Uhr MEZ verbilligte sich der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 0,2% auf 66,94 Dollar, nachdem er am Vortag um 1,7% gefallen war. Für das Pendant der Sorte Brent ging der Preis um 0,2% auf 69,38 Dollar zurück. Gestern war der Preis der Nordseesorte um 1,5% gefallen.
Der Gold-Future stieg um 0,2% auf 1.793,15 Dollar je Unze und der EUR/USD kletterte um 0,1% auf 1,1767 Dollar.
Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum DAX-Chart, hier zur technischen DAX-Übersichtsseite und hier zu den DAX-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.