Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Börsen dürften am Mittwoch geringfügig tiefer in den Handel starten und nach einer kräftigen Rallye, ausgelöst durch die Hoffnung, dass die Omikron Covid-19-Variante weniger gefährlich ist als befürchtet, eine Verschnaufpause einlegen.
Gegen 08.00 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,1% niedriger, der CAC 40 Future in Frankreich fiel um 0,1% und der FTSE 100 Future in Großbritannien gab ebenfalls um 0,1% nach.
Am Dienstag legten die Weltbörsen kräftig zu und schüttelten die Ängste vor der neuesten Coronavirus-Variante ab. Grund dafür waren Berichte, wonach die neue Variante bei den Patienten nur einen milden Krankheitsverlauf hervorruft und somit die Weltwirtschaft weniger stark beeinträchtigen dürfte als frühere Stämme.
Eine südafrikanische Studie deutete am Dienstag darauf hin, dass die von Pfizer (NYSE:PFE) und seinem Partner BioNTech (NASDAQ:BNTX) entwickelten Booster-Impfungen zur Bekämpfung der Omikron-Infektion beitragen könnten. Demnach könnte die neue Mutante aber auch den Schutz, der sich aus nur zwei Impfdosen ergibt, umgehen.
Zuvor hatten Studienergebnisse gezeigt, dass die von GlaxoSmithKline (LON:GSK) in Zusammenarbeit mit Vir Biotechnology (NASDAQ:VIR) entwickelte Antikörpertherapie wirksam gegen Omikron ist.
Unabhängig von den Neuigkeiten rund um Omikron kämpfen die Länder in Europa immer noch darum, die vierte Pandemie-Welle zu brechen. In Deutschland wurden am Mittwoch so viele Corona-Todesfälle registriert wie seit Februar nicht mehr.
Außerdem blicken die Aktien-Anleger gespannt darauf, ob die Spannungen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem amerikanischen Amtskollegen Joe Biden nach dem Video-Call am Dienstag abnehmen, immerhin drohen neue Sanktionen gegen Moskau, solange Russland Truppen an der Grenze zur Ukraine aufstellt.
Am Mittwoch geht zudem in Deutschland eine Ära zu Ende: Olaf Scholz wird als Nachfolger von Angela Merkel als Bundeskanzler vereidigt.
Unternehmensseitig rückt Nestle (SIX:NESN) ins Rampenlicht. Der weltgrößte Lebensmittelkonzern hat am Dienstagabend angekündigt, seine Beteiligung an L'Oreal (PA:OREP) zu reduzieren und Aktien im Wert von 8,9 Milliarden Euro (10 Milliarden US-Dollar) an den französischen Kosmetikkonzern zu verkaufen. Seit Jahren steht diese Beteiligung auf dem Prüfstand, und zum ersten Mal seit sieben Jahren hat Nestle den Anteil seiner Beteiligung reduziert.
Die Rohölpreise gaben am Mittwoch nach zwei Tagen kräftiger Zuwächse leicht nach, auch weil die Anleger die von Omikron ausgehende Bedrohung für die globale Ölnachfrage neu bewerten.
Die Ölpreise erholten sich zu Beginn dieser Woche von ihrem Einbruch in der Vorwoche. Grund für den Rallye-Implus war der wachsende Optimismus, dass die neue Mutante keinen größeren wirtschaftlichen Schaden anrichten würde.
Die Daten des American Petroleum Institute zur Rohölversorgung in den USA zeigten einen Abbau der Ölreserven von etwas mehr als 3 Millionen Barrel in der vergangenen Woche. Gespannt blicken die Anleger nun auf die Rohölversorgungsdaten der US-amerikanischen Energy Information Administration im Laufe des Tages.
Gegen 08.00 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 0,8 % niedriger bei 71,50 Dollar pro Barrel und der Preis für die Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,6 % auf 74,97 Dollar. Beide Referenzsorten verzeichneten am Montag Gewinne von knapp 5 % und über 3 % am Dienstag.
Für den Gold-Future ging es um 0,2 % auf 1.788,80 Dollar je Unze nach oben und der EUR/USD gewann 0,3 % auf 1,1294 Dollar.
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