Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Dienstag marginal niedriger eröffnen. Gemischte Wachstumsdaten aus Großbritannien sowie eine allgemeine Zurückhaltung vor den wichtigen US-Inflationszahlen belasten die Märkte.
Gegen 08.15 Uhr notierte der DAX Future in Deutschland 0,1% tiefer, der CAC 40 Future in Frankreich büßte 1% ein und der FTSE 100 Future in Großbritannien fiel um 0,2%.
Das britische Bruttoinlandsprodukt ist im März nur um 0,4% gewachsen. Volkswirte hatten mit plus 0,6% gerechnet. Im Jahresvergleich lag das BIP noch immer um 7,8% niedriger, was auf eine langsame Erholung von den Folgen der Coronavirus-Pandemie hindeutet.
Diese Entwicklung folgte auf robuste Handelsdaten aus China, die eine Fortsetzung des Aufschwungs in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt suggerieren.
Die chinesischen Exporte nahmen im März im Jahresvergleich um 30,6% zu, während die Importe im vergangenen Monat mit einem Sprung von 38,1% im Jahresvergleich auf den höchsten Stand in vier Jahren stiegen.
In Europa werden am Dienstag auch die vielbeachteten deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen veröffentlicht, aber das Hauptaugenmerk liegt auf der Bekanntgabe des US-Verbraucherpreisindex für März, der um 14.30 Uhr herausgegeben wird. Volkswirte erwarten, dass die Inflation im März um 0,5% gegenüber dem Vormonat bzw. um 2,5% gegenüber dem Vorjahresmonat ansteigt, verglichen mit 1,7% im Februar.
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Die US-Notenbank Fed hat wiederholt erklärt, dass sie bereit ist, auch Phasen mit einer Inflation oberhalb der Schwelle von 2% zu tolerieren, ohne ihren akkommodierenden geldpolitischen Kurs zu ändern. Einen Inflationsanstieg sehen die Währungshüter als temporäres Phänomen an.
Das letzte Mal, dass der jährliche VPI-Wert bei 2,5% lag, war jedoch im Januar 2020, also vor der Covid-Pandemie. Eine Zahl, die deutlich darüber liegt, wird sicherlich den Handlungsdruck auf die Fed erhöhen.
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In Europa hat die Zahl der Todesopfer durch das Covid-19-Virus am Montag die traurige Marke von einer Million Menschen überschritten.
Unternehmensseitig dürfte Givaudan (SIX:GIVN) im Rampenlicht stehen, nachdem das Schweizer Unternehmen seine mittelfristigen Ziele bestätigt hat. Der Umsatz stieg im ersten Quartal auf vergleichbarer Basis um 7,7%, was auf die starke Nachfrage nach seinen Parfüm- und Schönheitsprodukten zurückzuführen war.
Airbus (PA:AIR) rückt ebenfalls in den Fokus, nachdem der Flugzeughersteller am Montag eine Umstrukturierung ankündigte: sowohl der für die Sparte Defence & Space zuständige Vorstand als auch die Technikchefin werden zurücktreten. Im Gegenzug soll ein neuer Chief Operating Officer ernannt werden.
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Die Ölpreise legten am Dienstag dank robuster chinesischer Handelsdaten, die auf eine anhaltende wirtschaftliche Erholung des weltgrößten Rohölimporteurs hindeuteten, und Spannungen im Nahen Osten zu, nachdem die im Jemen ansässige Houthi-Bewegung nach eigenen Angaben Raketen auf saudische Ölanlagen abgefeuert hatte.
Das Hauptaugenmerk gilt am Dienstag auch den U.S.-Rohöldaten des American Petroleum Institute, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Einen Tag später folgen die EIA-Daten zur Ölversorgung.
US-Rohöl-Futures handelten 0,4% höher bei 59,93 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,4% auf 63,55 Dollar stieg.
Die Gold-Futures sanken um 0,4% auf 1.726,50 Dollar je Feinunze und der EUR/USD verlor 0,1% auf 1,1898.
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