Investing.com - Der DAX dürfte am Mittwoch erneut tiefer in den Handel gehen. Die Marktteilnehmer blicken gespannt auf die Bund-Länder-Beratungen bezüglich weiterer Maßnahmen im Kampf gegen die steigende Zahl der Corona-Infizierten, die voraussichtlich die konjunkturelle Erholung ausbremsen werden. Die Bundesregierung dringe einem Medienbericht zufolge auf drastische Einschränkungen in Deutschland für den gesamten November, wie aus einer Beschlussvorlage (Stand später Dienstagabend) für die Konferenz hervorgeht, die den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" vorliegt.
Für Unsicherheit sorgt auch die am 3. November anstehende US-Präsidentschaftswahl. Zudem sagte US-Präsident Donald Trump gestern vor Journalisten, dass ein weiteres Konjunkturpaket wohl nicht vor den Wahlen kommen wird. "Sie werden nach der Wahl das beste Konjunkturpaket bekommen, das Sie jemals gesehen haben”, zitierte Reuters den Präsidenten am Dienstag.
Der DAX-Future wird gegen 8.00 Uhr gut 1,20 Prozent tiefer bei 11.914 Punkten gehandelt. Das Tageshoch liegt bislang bei 11.954 und das Tagestief bei 11.874 Punkten. Am Vortag beendete der DAX den Handel mit Kursabschlägen in Höhe von 0,93 Prozent auf 12.063,57 Punkten. Es war der tiefste Schlusskurs seit Mitte Juni. Dabei unterschritt der deutsche Leitindex die wichtige 200-Tage-Linie bei 12.125,68 Punkten.
"Das Abwarten auf die US-Wahl hat zwar noch kein Ende, die Wahl steht aber unmittelbar bevor. Viel wichtiger ist aber, dass bei den Marktteilnehmern jetzt die Möglichkeit eines erneuten Lockdowns in den Fokus rückt“, sagte Christoph Geyer, Technischer Analyst bei der Commerzbank (DE:CBKG). "Die Angst davor hat nun dazu geführt, dass der DAX aus dem Seitwärtstrend nach unten herausdriftet und in den Bereich der 200-Tage-Linie gefallen ist“.
"Das Abdriften aus dem Seitwärtstrendkanal ist gleichzeitig ein Signal. Damit dürfte zunächst weiterer Druck auf dem Markt lasten", fügte er hinzu.
Der Euro-Stoxx-50-Future verliert 1,83 Prozent auf 3.012 Punkte.
Unternehmensseitig steht die Deutsche Bank (DE:DBKGn) im Fokus. Bei der Vorlage der Zahlen für das abgelaufene Quartal schaffte das Finanzinstitut den Sprung zurück in die Gewinnzone. Dabei profitierte es vor allem von den steigenden Erlösen in der Sparte Investmentbank, die im Vorjahresvergleich um 43 Prozent zulegten. Die Deutsche-Bank-Aktie steigt vorbörslich auf der Handelsplattform Lang & Schwarz um 2,6 Prozent.
Die Papiere von BASF (DE:BASFN) legen um 0,40 Prozent zu, nachdem der Chemiekonzern seine Jahresziele trotz wachsender Angst vor einem neuen Lockdown bestätigt hat.
Aktien von Delivery Hero (DE:DHER) erhöhen sich nach Zahlen um 1,68 Prozent. Die Erlöse des Essenslieferdienstes stiegen im dritten Quartal um 99 Prozent auf 776 Millionen Euro, wie es in der Quartalsmitteilung hieß. "Das dritte Quartal war für uns ein weiterer Rekord in Bezug auf Umsatz- und Bestellwachstum", sagte Firmenchef Niklas Östberg.
Datenseitig gehen die Blicke der Marktteilnehmer am Mittwoch auf das Verbrauchervertrauen in Frankreich und auf die Einzelhandelsumsätze in Spanien.