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Delta-Variante verschärft die Tourismus-Krise: Kann sich Trivago aus dem Schlamassel befreien?

Veröffentlicht am 26.08.2021, 10:31
Aktualisiert 26.08.2021, 10:36
Delta-Variante verschärft die Tourismus-Krise: Kann sich Trivago aus dem Schlamassel befreien?

Delta-Variante verschärft die Tourismus-Krise: Kann sich Trivago aus dem Schlamassel befreien?

Eigentlich sollte es doch im Frühjahr wieder aufwärtsgehen mit der Reisebranche. Aktionäre von Trivago (NASDAQ:TRVG) (WKN: A2DH0T) spüren davon jedoch wenig. Die Aktie verlor in den vergangenen drei Monaten mehr als 17 %. Heute notiert sie bei 2,39 Euro (Stand: 26. August 2021).

Trivago selbst forscht bereits intensiv nach den Ursachen für das Ausbleiben des Aufschwungs. Ein Grund: Erst 18 % aller Deutschen konnten ihren Sommerurlaub bisher problemlos buchen. Und der Dienstleister Travel Agency Technology & Services (TATS) rechnet für uns aus: „Kumuliert betrachtet liegt der gesamte fakturierte Reisebüroumsatz in den Monaten von Januar bis Juli im Vergleich zu 2020 bei -43,1 %.“

Die Krise im Tourismus ist noch lange nicht zu Ende Doch nicht nur das Corona-Loch hält mich aktuell von einem Investment in die Trivago-Aktie ab. Meine Skepsis gegenüber dem Düsseldorfer Unternehmen wächst seit gut zwei Jahren. Und meine Bedenken sind grundsätzlicher Natur. Denn einerseits droht Google, andererseits dominieren Booking.com & Co. Das Geschäftsmodell von Trivago hat wenig Chancen, finde ich. Schauen wir uns zunächst die Grundlagen. Danach erläutere ich dir die Details.

Trivago fährt ein Arbitrage-Geschäftsmodell Auf seiner Plattform generiert das Unternehmen Leads, das heißt Kontaktdaten reisewilliger und urlaubshungriger Kunden. Diese Daten werden im zweiten Schritt weitervermittelt an die Reiseanbieter und Hotelketten.

Einnahmen generiert Trivago aus den Provisionen der Anbieter abzüglich der Kosten für die eingesammelten Leads. Diese Differenz ist die Arbitrage.

Das frühe Wachstum erkaufte sich Trivago mit hohen Ausgaben im Performance Marketing. Auch heute noch: Trivago skaliert zum größten Teil durch TV-Spots und dank Suchmaschinen-Marketing (SEA).

Die Marge solcher Modelle kann hoch sein. Im Fall von Trivago pendelte die Bruttomarge in den letzten sechs Geschäftsjahren zwischen 95 und 99 %.

Doch das größte Problem für Trivago heißt Google Im Mai 2019 startete Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (WKN: A14Y6F) den Dienst Google Travel. Die User Experience ist beachtlich. Denn Hotels und Reisemöglichkeiten gelangen sukzessive auch in den Kartendienst Google Maps. Und selbstverständlich landen die Suchergebnisse auch auf der Startseite von Google. Langfristig wird Trivago meines Erachtens große Probleme haben, mit dem Angebot der Mega-Suchmaschine mitzuhalten. Den Ausspruch „Ich trivagoe uns mal ein Hotel“ hörte ich zumindest noch von niemandem …

Meta-Suchmaschinen aus der Reisebranche, wie Trivago, stehen nun massiv unter Druck. Doch anders als manche Konkurrenten besitzt Trivago nicht die nötigen Ressourcen, um Google gefährlich genug zu werden. Noch schlimmer: Trivago schaltet Anzeigen via Google und macht sich damit abhängig vom Suchmaschinen-Riesen.

Und Google ist bei Weitem nicht der einzige Konkurrent Während der Pandemie hat sich Booking (NASDAQ:BKNG) (WKN: A2JEXP), zu dem auch Booking.com gehört, besonders hervorgetan. Seit Beginn der Krise konnte das US-amerikanische Unternehmen seinen Marktanteil in Europa von Quartal zu Quartal steigern.

Der Netzwerkeffekt in dieser Branche ist stark. Wenige große Playern bestimmen langfristig den Markt. Und die Eintrittsbarrieren des Marktes sind extrem gering. Solcherlei Arbitrage-Modelle können Konkurrenten recht einfach nachbauen.

Trivago hat eine solide Bilanz, aber das reicht nicht … Trivago hat keine langfristigen Schulden. Aber ehrlich gesagt: Das Gegenteil, also ein stark wachsendes Unternehmen mit hohen Schulden, ist mir fast schon lieber.

Auch wenn wir uns die Prognosen der großen Institute anschauen, werden meine Sorgen nicht weniger. Ja, bis 2023 erreicht Trivago die alten Umsätze wieder, sagen die Optimisten. Aber selbst sie gehen von langfristig sehr schwachen Margen aus.

Auch aus meiner Sicht ist mittelfristig mit einer deutlichen Erholung in der Reisebranche zu rechnen. Doch Trivago im Besonderen muss mir zunächst beweisen, dass es nicht nur Volumen, sondern Werte für seine Aktionäre heben kann. Und dazu gehören auch positive Ergebnisse und Cashflows.

Auf lange Sicht, fürchte ich, müssen Aktionäre auf beides verzichten. Ich halte mich fern von der Trivago-Aktie. Aber zum Glück gibt es auch im Tourismus ein paar Corona-Gewinner. Sie stelle ich dir hier genauer vor.

Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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